Magdeburg:Schulstart: Lehrermangel bleibt ein Thema

Lesezeit: 2 min

Magdeburg (dpa/sa) - Nach sechs Wochen Sommerferien starten in Sachsen-Anhalt rund 200 000 Schülerinnen und Schüler in das neue Schuljahr. Das Land sei noch immer dabei, Lehrer einzustellen, sagte ein Sprecher des Bildungsministeriums. Die genaue Zahl könne er deshalb noch nicht nennen. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) geht unterdessen von einer Verschlechterung der Unterrichtsversorgung aus. Dabei stehen einige Neuerungen für Schüler an. Die Details:

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Magdeburg (dpa/sa) - Nach sechs Wochen Sommerferien starten in Sachsen-Anhalt rund 200 000 Schülerinnen und Schüler in das neue Schuljahr. Das Land sei noch immer dabei, Lehrer einzustellen, sagte ein Sprecher des Bildungsministeriums. Die genaue Zahl könne er deshalb noch nicht nennen. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) geht unterdessen von einer Verschlechterung der Unterrichtsversorgung aus. Dabei stehen einige Neuerungen für Schüler an. Die Details:

UNTERRICHTSVERSORGUNG: Wie viele Lehrer und Schüler am Donnerstag tatsächlich in die Schulen kommen, gibt das Bildungsministerium bislang nicht an. Auch zur Unterrichtsversorgung gibt es keine Auskünfte. In der Vergangenheit sei immer mit Schätzungen gearbeitet worden, die korrigiert werden mussten. Ende September wisse man die exakten Zahlen, sagte ein Ministeriumssprecher. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) befürchtet, dass mehr Stunden ausfallen. Die jüngsten Zahlen ließen befürchten, dass nur etwa 96 Prozent des Unterrichts personell abgedeckt seien, sagte Landeschefin Eva Gerth. „Jeder Krankheitsfall, jede Schwangerschaft einer Lehrkraft wird diesen Wert weiter nach unten drücken.“ Mitte September 2018 hatte das Ministerium die Unterrichtsversorgung noch mit durchschnittlich 99,4 Prozent angegeben. Die Landesregierung hatte sich ursprünglich eine Unterrichtsversorgung von 103 Prozent zum Ziel gesetzt - auch als Reserve für Krankheitsfälle und Elternzeiten.

PRAXISLERNTAGE: In der DDR hießen sie Produktive Arbeit, nun werden sie Praxislerntage genannt: Schüler sollen mehr Bezug zur Berufswelt gewinnen. Dazu arbeiten Sekundarschulen mit Berufsschulen, Betrieben und Banken der Region sowie sozialen Einrichtungen zusammen. Die Praxislerntage finden an einem Unterrichtstag pro Schulwoche im 14-tägigen Rhythmus statt. „Durch die Verknüpfung von schulischem Lernen mit dem Lernen am Praxislernort erfolgt eine intensive Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler auf den Übergang von der Schule in die Berufs- und Arbeitswelt“, hieß es aus dem Bildungsministerium. Zunächst sollen Acht- und Neuntklässler in 30 Schulen starten, das seien etwa ein Drittel aller Sekundarschulen im Land.

OBERSTUFENVERORDNUNG: Nach mehr als 15 Jahren kehrt Sachsen-Anhalt zum Modell der Grund- und Leistungskurse zurück. Oberstufenschüler belegen künftig drei fünfstufige Leistungskurse auf erhöhtem Anforderungsniveau. Zur Wahl stehen Mathematik, Deutsch, eine Fremdsprache und eine Naturwissenschaft. In zwei der drei Fächer müssen die Schüler eine schriftliche Abiturprüfung auf erhöhtem Niveau schreiben. Die Entscheidung steht aber erst später an. Das Fach Geschichte müssen alle Schüler auf Grundkurs-Niveau belegen, einen Leistungskurs gibt es nicht. Die Veränderungen dienen dazu, das Abitur bundesweit vergleichbarer zu machen.

SCHULVERWALTUNGSASSISTENTEN: 15 besonders große Schulen im Land bekommen im Rahmen eines zweijährigen Modellprojekts sogenannte Schulverwaltungsassistenten. Sie sollen bei der Organisation des Unterrichts, schulischer Veranstaltungen, dem Schulanmeldeverfahren und Elternsprechtagen mitarbeiten. In den kommenden zwei Jahren sollen Erfahrungen gesammelt werden, inwieweit so Lehrkräfte und Schulleitungen entlastet werden können.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: