Hamburg:Hamburger Schülerkammer richtet eigenes Meldeportal ein

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Als Reaktion auf das umstrittene Schul-Meldeportal der AfD hat die SchülerInnenkammer Hamburg (SKH) ein eigenes Portal "für echte Hilfe" online gestellt. "Als...

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Hamburg (dpa/lno) - Als Reaktion auf das umstrittene Schul-Meldeportal der AfD hat die SchülerInnenkammer Hamburg (SKH) ein eigenes Portal „für echte Hilfe“ online gestellt. „Als landesweite Schülervertretung sind wir bestens über Schulstrukturen aufgeklärt und fühlen uns auch gewissermaßen verpflichtet, aufzuklären, damit unqualifizierte Portale wie das der hetzenden AFD keine Chance haben“, sagte der SKH-Vorsitzende Liam Zergdjenah am Mittwoch. Das Portal solle nicht als „Petzforum“ gegen Lehrkräfte oder andere, sondern als „sinnvoller und harmonischer Schülerratgeber“ dienen. Unterstützung erhielten die Schüler von der Schulexpertin der CDU-Bürgerschaftsfraktion, Birgit Stöver. „Das ist eine wohltuende und parteineutrale Alternative zu dem Hetz- und Petz-Portal der AfD.“

Die AfD-Fraktion betreibt seit mehr als einem Jahr ein Portal, über das angebliche Verstöße gegen das Neutralitätsgebot an Schulen gemeldet werden sollen. Neben vorgeblich gegen die AfD gerichteter Beeinflussung von Schülern wurden zuletzt verstärkt Fälle angeprangert, in denen für Klimaschutz-Demos an Schulen geworben wurde.

Am Mittwoch teilte AfD-Fraktionschef Alexander Wolf mit, dass das Gymnasium Kaiser-Friedrich-Ufer vor der Fridays-For-Future-Bewegung „kapituliert“ habe. Hintergrund war die Senatsantwort auf eine Kleine Anfrage, wonach die Schulleitung am Tag des globalen Klimastreiks am 20. September den Unterricht um 13.00 Uhr beendet hatte, weil sie sich organisatorisch nicht in der Lage sah, wie vorgeschrieben bis zu 200 Sorgeberechtigte zeitnah wegen der unentschuldigten Abwesenheit ihrer Kinder zu kontaktieren.

Im Vorfeld war der Schule laut Senat bei einer Elternvollversammlung mitgeteilt worden, dass sich viele Eltern und Schüler an der Demonstration beteiligen wollten. Ferner hatte die Schule den Angaben zufolge nach Absprache mit der Schülervertretung auch das Aufhängen von Werbeplakaten für die Klima-Demo an ausgewählten Stellen erlaubt. Wolf sprach von einem schwerwiegenden „Neutralitätsverstoß, der rechtlich aufgearbeitet werden muss“.

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