Halle (Saale):Historisches Fernrohr kehrt an Franckesche Stiftungen zurück

Die Franckeschen Stiftungen in Halle haben ein lange verschollenes historisches Fernrohr wieder in ihrem Bestand. Das rund 1,2 Meter lange optische Gerät aus...

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Halle (dpa/sa) - Die Franckeschen Stiftungen in Halle haben ein lange verschollenes historisches Fernrohr wieder in ihrem Bestand. Das rund 1,2 Meter lange optische Gerät aus Messing mit einem dreibeinigen Stativ wurde nach Meinung von Experten wohl um 1800 in Deutschland hergestellt. Das Fernrohr wurde in einem Verkaufsinserat via Internet entdeckt und von einem Privatmann für rund 600 Euro erworben, wie Holger Zaunstöck, Forschungsleiter der Stiftungen, am Dienstag sagte. „Es ist für uns ein sehr besonderer Fund, ein historischer Schatz“, sagte er. Das Fernrohr soll voraussichtlich in Ausstellungen oder bei Schülerprojekten zum Thema Astronomie gezeigt werden.

In den Schulen der Stiftungen sei seit dem frühen 18. Jahrhundert Astronomie-Unterricht erteilt worden. Das Fernrohr wurde laut den Nachforschungen von Experten bis in die 1960er Jahre im Unterricht verwendet. Danach sei es zu DDR-Zeiten im Zuge der Auflösung einer damaligen Materialsammlung veräußert worden, wie Zaunstöck sagte.

Die Franckeschen Stiftungen wurden im 18. Jahrhundert in Halle von dem Theologen August Hermann Francke (1663-1727) zunächst als Waisenhaus gegründet. Daraus entwickelte sich eine Schulstadt von europäischem Rang mit modernen Lehrmethoden. Heute sind auf dem historischen Areal nach Angaben der Stiftungen rund 40 pädagogische, wissenschaftliche, soziale, kulturelle und christliche Einrichtungen ansässig. Dazu gehören Schulen, Kitas, Institute und Bereiche der Universität. Hinzu kam nach 1990 die Bundeskulturstiftung.

© dpa-infocom, dpa:211019-99-654418/2

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