Forst (Lausitz):Weitere Vorwürfe gegen Schulleiter: Ministerium prüft Schule

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Potsdam/Forst (dpa/bb) - Nach Misshandlungsvorwürfen gegen einen Leiter einer Brandenburger Schule in Forst (Landkreis Spree-Neiße) prüft das Bildungsministerium, ob die Einrichtung weiter offen bleiben kann. Das teilte das Bildungsministerium auf dpa-Nachfrage am Dienstag mit. Zunächst hatte die "Lausitzer Rundschau" (Dienstag) berichtet.

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Potsdam/Forst (dpa/bb) - Nach Misshandlungsvorwürfen gegen einen Leiter einer Brandenburger Schule in Forst (Landkreis Spree-Neiße) prüft das Bildungsministerium, ob die Einrichtung weiter offen bleiben kann. Das teilte das Bildungsministerium auf dpa-Nachfrage am Dienstag mit. Zunächst hatte die „Lausitzer Rundschau“ (Dienstag) berichtet.

Bei der Einrichtung im Forst handelt es sich um eine Grundschule in freier Trägerschaft. Nach dem Brandenburger Schulgesetz obliegt die Aufsicht über freie Schulen den staatlichen Schulämtern, in dem Fall dem Schulamt Cottbus. Über Eröffnung und Schließung entscheidet aber das Bildungsministerium.

„Sofern die Genehmigungsvoraussetzungen gemäß Paragraf 121 Abs. 2 bis 6 Gesetz über die Schulen im Land Brandenburg der Schule durchgehend gegeben sind, darf die Schule fortbestehen“, sagte Peter-Christian Misch vom Ministerium. In dem Paragraf geht es unter anderem um die fachliche und pädagogische Befähigung der Lehrkräfte. Auch die Zuverlässigkeit des Trägers, wozu auch der betroffene Schulleiter gehört, werde geprüft, sagte Misch.

Nach Bekanntwerden der Misshandlungsvorwürfe hatte die Staatsanwaltschaft Cottbus Anklage gegen den Schulleiter erhoben. Danach soll er zwischen September 2015 und März 2017 Schüler auf den Hinterkopf geschlagen haben. In Einzelfällen sei es sogar zu Tritten und Schlägen ins Gesicht gekommen. Ein erster Termin für die Hauptverhandlung am Amtsgericht Cottbus steht nach Angaben des Gerichtes noch aus.

Daneben prüfen Staatsanwaltschaft und Polizei weitere Vorwürfe gegen den Schulleiter wegen Missbrauchs von Schülerinnen. Es gehe um mehrere Vorwürfe, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Horst Nothbaum. „Das Ermittlungsverfahren ist noch nicht abgeschlossen.“ Weitere Angaben wollte er nicht machen.

Das Ministerium sowie das staatliche Schulamt Cottbus und das Jugendamt Spree-Neiße beobachteten die Entwicklungen aufmerksam, hieß es weiter. Maßnahmen gegenüber dem Schulträger sollen sowohl die aktuelle Situation weiter aufklären als auch präventive Ansätze sicherstellen. „Die eingeleiteten Maßnahmen dienen durchaus auch der Aufrechterhaltung des Schulbetriebs“, sagte Misch.

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