Düsseldorf:Schulen beginnen mit Abruf der Digitalpakt-Millionen

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Tablets, Smartboards, Beamer - die Schulen in Nordrhein-Westfalen können wohl erst im neuen Jahr großflächig digital auf Vordermann gebracht werden. Ein halbes...

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Düsseldorf (dpa/lnw) - Tablets, Smartboards, Beamer - die Schulen in Nordrhein-Westfalen können wohl erst im neuen Jahr großflächig digital auf Vordermann gebracht werden. Ein halbes Jahr nach der Bund-Länder-Vereinbarung für einen milliardenschweren Digitalpakt Schule kommt der Abruf der Gelder in NRW langsam in Gang. Inzwischen seien 16 Förderanträge eingegangen, hieß es aus dem Schulministerium. Bisher seien zwar noch keine Gelder bewilligt worden. Die Landesregierung rechne aber damit, dass die ersten Förderanträge noch in diesem Jahr beschieden werden könnten.

Dass der Abruf der Digitalpakt-Gelder erst jetzt losgeht, liegt daran, dass NRW wie alle anderen Bundesländer auch zunächst eine Förderrichtlinie aufsetzen musste. Diese trat erst vor zwei Monaten in Kraft. Seit Mitte September können Schulen die Anträge stellen. Zuständig für die Bearbeitung sind die Bezirksregierungen. Bei der Bezirksregierung Detmold etwa sind bisher zwei Anträge mit einem Gesamtwert in Höhe von 112 000 Euro eingegangen. Wie viel Geld bei den anderen Bezirksregierungen abgerufen wurde, konnten die Behörden zunächst nicht beziffern.

NRW erhält aus dem Fünf-Milliarden-Digitalpakt bis 2024 gut eine Milliarde Euro. Das Geld kann eingesetzt werden für besseres Internet, interaktive Tafeln, digitale Arbeitsgeräte und Endgeräte wie Laptops oder Tablets. Die Mittel sind zudem zur Qualifizierung von Lehrern für den Umgang mit den neuen Medien gedacht.

Die Starthilfe für die Schulen dürfe nicht einmalig bleiben, forderte der Verband Bildung und Erziehung (VBE) NRW. Denn die Geräte von heute seien schnell wieder veraltet. „Wenn Digitalisierung nachhaltig wirksam in Schule werden soll, muss schon jetzt die nächste Finanzierung gemeinsam angestoßen werden“, sagte der VBE-Landesvorsitzende Stefan Behlau.

„Die Ungeduld und der Frust sind in den Schulen spürbar“, sagte Behlau. Viel zu lange hätten die Schulen auf den ersten Schritt warten müssen, aber jetzt erst beginne die Antragstellung. Die Kommunen bemühten sich sehr und böten Unterstützung bei der Erarbeitung der Medienkonzepte. Der Personalmangel sei aber auch in den Verwaltungen ein Problem.

Alle Schulträger erhalten ein bestimmtes Förderbudget aus dem Digitalpakt. Einige Beispiele: Köln als größte Kommune bekommt in den nächsten fünf Jahren den Löwenanteil von rund 47 Millionen Euro, Dortmund rund 36 Millionen Euro, Essen knapp 33 Millionen Euro, Duisburg 31 Millionen Euro und Düsseldorf knapp 22 Millionen Euro.

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