Mietpreise in Uni-Städten:Teurer wohnen

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Vor dem Studieren steht die Wohnungssuche (schwarzes Brett an der Leibniz Uni in Hannover). (Foto: dpa)

Mehr als 500 Euro Monatsmiete für ein Zimmer - das müssen Studierende im Schnitt in München berappen. Auch in anderen Uni-Städten steigen die Preise rasant. Gegen den Mietenwahnsinn regt sich nun Widerstand.

Von Johann Osel

Gerade hat das Wintersemester begonnen, und aus vielen Hochschulstädten kommen weiter Meldungen, dass Studenten noch immer auf der Suche nach bezahlbaren Unterkünften sind. Die Wartelisten für Wohnheimplätze sind lang, 16 Studentenwerke haben Notunterkünfte eingerichtet, täglich finden "Castings" für die Vergabe von WG-Zimmern statt.

Doch selbst für eine Bude in einer Wohngemeinschaft muss man oft tief in die Tasche greifen: Die Preise für WG-Zimmer sind laut einer Auswertung von Wohnungsanzeigen in vielen Städten rasant gestiegen.

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In München müssen Studenten aktuell im Schnitt 501 Euro Warmmiete pro Monat für ein Zimmer zahlen - 6,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. In Frankfurt am Main kostet das Zimmer im Schnitt 428 Euro, ein Plus von zwölf Prozent. Mit hohen Preisen müssen Studenten auch in Stuttgart (396 Euro), Konstanz (388 Euro), Heidelberg (383 Euro) und Düsseldorf (371 Euro) rechnen. Das hat nach einem Bericht der Nachrichtenagentur dpa die Auswertung von etwa 200.000 Online-Annoncen ergeben.

Günstigere Mieten im Osten

Günstiger seien Mieten häufig im Osten sowie in kleineren Städten. So kostet ein WG-Zimmer in Marburg im Schnitt 235 Euro, in Duisburg 232 und in Magdeburg 223 Euro.

Die Preise in dieser Auswertung liegen teils deutlich über den Ergebnissen der letzten Sozialerhebung, die vom Deutschen Studentenwerk und vom Bundesbildungsministerium herausgegeben wird. Hier wurden für einen durchschnittlichen Studenten 298 Euro Mietkosten im Monat veranschlagt (für Wohnungen, WG-Zimmer und Wohnheimplätze im Schnitt), am höchsten waren die Werte in Köln und München mit je 360 Euro.

Vergangene Woche hat sich ein bundesweites Bündnis "Studis gegen Wohnungsnot" gegründet, es wird unter anderem vom studentischen Dachverband fzs getragen. Erik Marquardt vom fzs erklärte: "Wir wollen, dass die Politik endlich handelt. Obwohl die Studierendenzahlen seit Jahren ansteigen, wurde kein entsprechender Wohnraum geschaffen. Die Konsequenz sehen wir heute."

Nötig sei ein sofortiges Bund-Länder-Programm für mindestens 25.000 neue Wohnheimplätze, ferner umgehend eine Mietpreisbremse. Vom 4. November an soll es daher eine Aktionswoche mit Demonstrationen in möglichst vielen deutschen Hochschulstädten geben.

© SZ vom 21.10.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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