Rostock:Fest zum 600. Geburtstag der Uni Rostock

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Mit den Grußworten aus dem Vatikan von Papst Franziskus endete am Dienstag der Festtag zum 600. Geburtstag der Universität Rostock. Die Wünsche des katholischen...

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Rostock (dpa/mv) - Mit den Grußworten aus dem Vatikan von Papst Franziskus endete am Dienstag der Festtag zum 600. Geburtstag der Universität Rostock. Die Wünsche des katholischen Oberhaupts wurden der ältesten Universität im Ostseeraum vom apostolischen Nuntius, Erzbischof Nikola Eterović, in der mit rund 1000 Menschen besetzten Marienkirche überbracht. Der Papst erinnerte an die Worte von Papst Martin V., der die Stadt vor 600 Jahren als einen „bevorzugten Ort für die Aufrichtung des Studiums“ bezeichnet hatte. Der Gedanke einer weltoffenen und toleranten Hanse- und Universitätsstadt Rostock stand den ganzen Tag im Vordergrund des Festgeschehens.

Die Marienkirche war schon am Vormittag Schauplatz einer ökumenischen Andacht, zu der Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt, Erzbischof Stefan Heße, der Landesrabbiner Yuriy Kadnykov und der Vorsteher der islamischen Gemeinde Rostock, Maher Fakhouri, gekommen waren. In einer Zeit, in der Vernunft und Realität in den Hintergrund gedrängt werden, könne die klare Rationalität der Wissenschaft nicht genug wertgeschätzt und gefördert werden, sagte Kühnbaum-Schmidt.

Nachdem Uni-Rektor Wolfgang Schareck am frühen Nachmittag vor dem Hauptgebäude eine Geburtstagstorte angeschnitten und an die rund 200 anwesenden Rostocker verteilt hatte, ging es in einem Festumzug durch die Stadt zur Marienkirche. In der fast voll besetzten Kirche erinnerte Schareck an die eigentliche Aufgabe der Universität: Unser erarbeitetes Wissen soll uns weise, demütig und barmherzig machen, es dient der Herzensbildung, dient den kommenden Generationen, dient dem friedlichen Miteinander und dem Erhalt unseres Planeten.

Alt-Bundespräsident Joachim Gauck warnte davor, an den Universitäten den Raum einzuengen, indem wichtige gesellschaftliche Debatten geführt werden und das beste Argument gesucht wird. Es dürfe auch nicht hingenommen werden, dass wissenschaftliche Ergebnisse politisch beeinflusst werden. Er erwähnte in diesem Zusammenhang die notwendigen Diskussionen um den Klimawandel, die digitale Revolution oder die Migration, die nicht mit einer Forcierung von Ängsten oder als Moraldebatten geführt werden. „Das ist kein Aufklärungsmodell.“

Das Land brauche die Kreativität und die Innovationskraft der Universitäten und Forschungseinrichtungen, um voranzukommen, betonte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD). In Rostock werde exzellente Arbeit auf wichtigen Zukunftsfeldern geleistet. Sie erwähnte dabei die Materialforschung oder Energieversorgung, aber auch die Altersforschung - „da ist Rostock ganz vorn dabei“. Die Ergebnisse seien für die Politik wertvoll, um Ideen und Strategien zu entwickeln.

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