Wissenschaftsministerin:Ukraine-Zentrum könnte Einrichtung der Viadrina werden

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Blick auf Hauptgebäude der Europa-Universität Viadrina. (Foto: Patrick Pleul/dpa)

In Frankfurt (Oder) soll ein Ukraine-Zentrum entstehen. Zu den Initiatoren gehört Brandenburgs Wissenschaftsministerin Schüle, die nun Vorstellungen für die Arbeit der Einrichtung äußerte.

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Potsdam (dpa/bb) - Das geplante Ukraine-Zentrum könnte nach Ansicht von Brandenburgs Wissenschaftsministerin Manja Schüle (SPD) mittelfristig ein sogenanntes An-Institut der Viadrina-Universität in Frankfurt (Oder) werden. Damit könnten die vielfachen Kompetenzen an der Viadrina in die künftige Einrichtung einbezogen und gestärkt werden, erklärte die Ministerin in der Antwort auf eine Anfrage aus der Linke-Landtagsfraktion. An-Institute sind selbstständige Einrichtungen an Hochschulen, müssen sich aber aus Eigenmitteln finanzieren.

Namhafte Vertreter aus Politik und Wissenschaft hatten sich Anfang April dieses Jahres vor dem Hintergrund des Angriffs Russlands auf die Ukraine in einer Frankfurter Erklärung für den Aufbau eines solchen Zentrums in Frankfurt (Oder) als Forschungs- und Lehreinrichtung ausgesprochen.

Zu den Initiatoren gehörten unter anderem Dietmar Nietan, Koordinator der Bundesregierung für die deutsch-polnische Zusammenarbeit, der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev und der Präsident der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Christoph Markschies.

Mit seiner interdisziplinären Ausrichtung auf die Ukraine und der engen Kooperation mit dortigen Wissenschaftseinrichtungen werde das Ukraine-Zentrum eine Lücke in Forschung, Lehre und Transformation ausfüllen, erklärte Schüle in der Antwort auf die Anfrage. Perspektivisch solle das Zentrum Kernzelle „einer breiten, nicht allein akademischen Beschäftigung mit der Ukraine werden“.

Dafür sei eine enge Kooperation mit einschlägigen regionalen und überregionalen Wissenschaftseinrichtungen wie dem Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien in Berlin unabdingbar. Wichtige Ausgangspunkte für die Zusammenarbeit mit ukrainischen Partnern seien die engen Verbindungen mit den vier Universitäten Nationale Taras-Schewtschenko-Universität in Kiew, Nationale Universität Kiew-Mohyla-Akademie, Nationale Universität V.-N.-Karasin Charkiw sowie Ukrainische Katholische Universität Lwiw. Mit der Kyiy School of Economics werde über eine fünfte Partnerschaft verhandelt.

Wie Schüle weiter mitteilte, vergeben die Brandenburger Hochschulen mit Ausnahme der Viadrina seit 2022 mindestens 198 Stipendien für Studenten aus der Ukraine. Die Gelder dafür kämen vor allem vom Deutschen Akademischen Austauschdienst, der EU und privaten Spendern.

Eine konkrete Festlegung für den Ansiedlungsort des Ukraine-Zentrums gebe es noch nicht, so Schüle. Auch zur Finanzierung könne sie gegenwärtig noch keine Angaben machen.

© dpa-infocom, dpa:230602-99-913045/2

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