Hochschulen - Leipzig:Orgelkonzert und Glockenklang: Leipziger Paulinum eröffnet

Leipzig (dpa/sn) – Das Paulinum der Universität Leipzig ist am Freitag mit einem Festakt eingeweiht worden. "Damit kann eine Wunde in der Stadt Leipzig endlich wieder heilen", sagte Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) bei der Begrüßung der Gäste. Der Neubau steht an selber Stelle wie die ehemalige Universitätskirche St. Pauli. Diese hatte die SED-Führung 1968 aus politischen Gründen gesprengt. Viele der Anwesenden hätten die Zerstörung selbst miterlebt, so Tillich.

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Leipzig (dpa/sn) – Das Paulinum der Universität Leipzig ist am Freitag mit einem Festakt eingeweiht worden. "Damit kann eine Wunde in der Stadt Leipzig endlich wieder heilen", sagte Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) bei der Begrüßung der Gäste. Der Neubau steht an selber Stelle wie die ehemalige Universitätskirche St. Pauli. Diese hatte die SED-Führung 1968 aus politischen Gründen gesprengt. Viele der Anwesenden hätten die Zerstörung selbst miterlebt, so Tillich.

Zuvor hatte es viel Streit um Namen und Gebrauch des Paulinums gegeben. Tillich mahnte deshalb: "Toleranz, Verständnis und Respekt sind Maßstab für die künftige Nutzung." Der Bau soll von nun an als Aula und Universitätskirche dienen.

Uni-Rektorin Beate Schücking betonte die Herausforderungen dieser Mischnutzung: "Wir werden mehr miteinander kommunizieren müssen. Das ist auch eine Chance für die Universität." An Sonn- und Feiertagen sollen im Paulinum künftig Gottesdienste und Konzerte stattfinden, etwa das Weihnachtsoratorium.

Die Universität selbst nutzt die Räumlichkeiten für die Verleihung von Ehrendoktortiteln, Tagungen und Konferenzen. Für Besucher soll der Bau dienstags bis samstags für mehrere Stunden lang offen stehen.

Eigentlich sollte der Neubau schon zum 600. Jubiläum der Universität 2009 fertig sein. Insbesondere Schwierigkeiten beim Innenausbau verzögerten die Fertigstellung. Die Kosten haben sich in diesem Zeitraum auf 117 Millionen Euro verdoppelt.

Der niederländische Architekt Erick van Egeraat, der das Paulinum realisiert hatte, sprach beim Festakt vom schwierigsten Projekt seines Lebens. "Mein Entwurf ist eine Kirche für diejenigen, die eine Kirche wollen und eine Aula für diejenigen, die eine Aula wollen", beschrieb er seine Absichten.

Mit der Eröffnung des Paulinums ist der Campus der Universität Leipzig zwölf Jahre nach der Grundsteinlegung komplett.

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