Leipzig:Neues Konzept für Journalismusausbildung beschlossen

Leipzig (dpa/sn) - Für die Zukunft der traditionsreichen Journalismusausbildung an der Universität Leipzig gibt es ein neues Konzept. Der Rat für Sozialwissenschaften und Philosophie stimmte am Dienstag einstimmig für die Reform, wie Dekan Thomas Kater am Dienstag sagte. Für den umgestalteten Studiengang werde ab Herbst 2018 immatrikuliert. Für das laufende Wintersemester war im April ein Einschreibestopp verkündet worden.

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Leipzig (dpa/sn) - Für die Zukunft der traditionsreichen Journalismusausbildung an der Universität Leipzig gibt es ein neues Konzept. Der Rat für Sozialwissenschaften und Philosophie stimmte am Dienstag einstimmig für die Reform, wie Dekan Thomas Kater am Dienstag sagte. Für den umgestalteten Studiengang werde ab Herbst 2018 immatrikuliert. Für das laufende Wintersemester war im April ein Einschreibestopp verkündet worden.

Zukünftig soll der Master auf den Säulen journalistisches Handwerk, Informatik und Empirie basieren. Dabei werden journalistische Inhalte etwa 50 Prozent einnehmen. Bei der Entwicklung sei man zunächst von der Idee des Datenjournalismus ausgegangen und habe davon das neue Konzept abgeleitet, sagte Juniorprofessor Markus Beiler, der die Abteilung in Zukunft leiten soll.

Der bisherige Institutsleiter Marcel Machill werde laut Dekan künftig nicht mehr im Master-, sondern im Bachelorstudiengang Kommunikations- und Medienwissenschaften lehren. Machill war selbst Teil der Reformkommission und hatte die Pläne bereits vorher als das Ende der Leipziger Journalistik bezeichnet. Machill kritisierte, dass der neue Master ein Sammelsurium sei, bei dem die klassischen Inhalte zu kurz kämen.

Neben Machill waren weitere Dozenten, Studenten und Praktiker der Medienbranche Teil der Kommission. Sie war eingesetzt worden, nachdem die Uni Ende April den Einschreibestopp für den Studiengang verkündet hatte. Zuletzt hatte der Master immer weniger Bewerber angezogen, zudem gab es laut Hochschule ein Ressourcen- und Personalproblem.

Der Studiengang wurde 1916 als „Zeitungskunde“ gegründet. Auch in der DDR wurden die Journalisten in Leipzig ausgebildet. Der damaligen Karl-Marx-Universität wurde der wenig schmeichelhafte Spitzname „Rotes Kloster“ verpasst.

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