Bildung:Lücke bei Kita-Erziehern in Berlin: Senatorin widerspricht

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Eine neue Studie bescheinigt Berlin Fortschritte bei der Kita-Qualität, sieht aber auch noch Defizite. Um eine kindgerechte Betreuung in den Kitas...

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Berlin (dpa/bb) - Eine neue Studie bescheinigt Berlin Fortschritte bei der Kita-Qualität, sieht aber auch noch Defizite. Um eine kindgerechte Betreuung in den Kitas sicherzustellen, seien 11 900 zusätzliche Fachkräfte nötig, heißt es im neuesten Ländermonitoring der Bertelsmann-Stiftung, das am Donnerstag veröffentlicht wurde. Momentan sei die Betreuungssituation nicht optimal und mit einer hohen Arbeitsbelastung für die Erzieher verbunden.

Familiensenatorin Sandra Scheeres (SPD) kritisierte die Studie. Aus ihrer Sicht verkennt die Bertelsmann-Stiftung hohe Qualitätsstandards in den Berliner Kitas. Die Forderung nach 11 900 Erziehern zusätzlich zu den aktuell mehr als 30 000 sei angesichts des Mangels an Fachkräften in Berlin und bundesweit „nicht machbar“.

Am 1. März 2018 war laut Studie eine vollzeitbeschäftigte pädagogische Fachkraft in Krippengruppen rechnerisch für 5,7 ganztagsbetreute Kinder zuständig. Das Verhältnis habe sich damit im Vergleich zu 2014 (1 zu 5,9) leicht verbessert.

Ähnlich der Trend in den Kindergartengruppen: Hier waren Erzieher 2018 für 8,6 Kinder verantwortlich nach 8,8 im Jahr 2014. Die Stiftung empfiehlt, dass in Krippengruppen maximal 3 und in Kindergartengruppen 7,5 Kinder auf eine pädagogische Fachkraft kommen.

Berlin bemüht sich seit Jahren, bei der Schaffung von Kita-Plätzen und Erzieherstellen mit der wachsenden Stadt Schritt zu halten. Das machen auch Zahlen der Bertelsmann-Stiftung deutlich: Demnach hat sich die Zahl der Kita-Kinder zwischen 2008 und 2018 von 113 700 auf 160 500 erhöht. Das pädagogische Personal in den Kitas verdoppelte sich in dem Zeitraum nahezu: von 16 700 auf 30 500. Ein solcher Anstieg zeige sich bundesweit nur noch in Baden-Württemberg, hieß es.

„Das ist eine große Leistung, die man anerkennen sollte“, sagte Scheeres. „Ebenso die Tatsache, dass Berliner Kitas gebührenfrei sind.“ Der Personalschlüssel sei in den vergangenen Jahren permanent verbessert, Kita-Leitungen entlastet worden. „Wir gehen diesen Weg weiter“.

Die Stiftung hält das Betreuungsverhältnis in Kitas für wesentlich im Hinblick auf die Qualität. Aber auch andere Faktoren wie räumliche Ausstattung, Förderangebote oder Öffnungszeiten sind für die Betreuungsqualität wichtig. Berlin gibt jährlich 1,7 Milliarden Euro für Kinderbetreuung aus.

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