Elternverband:Deutschland kommt kaum voran bei schulischer Inklusion

Ein Schüler meldet sich, während die Lehrerin an die Tafel schreibt. (Foto: Marijan Murat/dpa/Symbolbild)

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Köln (dpa/lnw) - Beim gemeinsamen Unterricht von Kindern mit und ohne Behinderung an Regelschulen kommt Deutschland nach Einschätzung eines Elternverbands nicht gut voran. Der politische Wille für schulische Inklusion fehle in fast allen Bundesländern und auch im Bund, der hier ebenfalls große Verantwortung trage, sagte Kirsten Ehrhardt von der bundesweiten Elterninitiative „Gemeinsam Leben - gemeinsam Lernen“ am Dienstag im „Morgenecho“ auf WDR 5. Eltern auch aus Nordrhein-Westfalen wollten in Genf anlässlich einer aktuellen Prüfung zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention daher für mehr Inklusion in den Klassenzimmern demonstrieren.

Aus der UN-Konvention ergibt sich die Verpflichtung, Kinder und Jugendliche mit Behinderung bei entsprechendem Wunsch der Eltern zusammen mit Schülerinnen und Schülern ohne Behinderung an Regelschulen zu unterrichten. Ehrhardt zufolge kann sich Deutschland ein „Doppelsystem“ mit Sonderschulen auf Dauer nicht leisten. Man solle sich von den Sonderschulen verabschieden und stattdessen in Vorkehrungen investieren, damit Inklusion an Regelschulen gut funktioniere. Es sei falsch, Lehrpersonal an die Sonderschulen zu binden, diese sollten in einem Transformationsprozess an die Regelschulen wechseln, forderte die Verbandsvizechefin. Schule müsse sich verändern, Inklusion dabei immer mitgedacht werden.

© dpa-infocom, dpa:230829-99-999981/2

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