Hannover:Niedersachsen will Nationalem Bildungsrat „Chance geben“

Niedersachsen hat den Nationalen Bildungsrat trotz der Absagen von Bayern und Baden-Württemberg noch nicht abgeschrieben. "Wir sollten dem Nationalen...

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Hannover (dpa/lni) - Niedersachsen hat den Nationalen Bildungsrat trotz der Absagen von Bayern und Baden-Württemberg noch nicht abgeschrieben. „Wir sollten dem Nationalen Bildungsrat eine Chance geben“, sagte Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in Hannover. „Ich finde es falsch, eine Diskussion aus Zuständigkeitsgründen zu verweigern. Allerdings muss ein neues Gremium auch einen Mehrwert versprechen.“ Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte den Ausstieg seines Bundeslands am Montag damit begründet, dass die Idee „ein Widerspruch zu der föderalen Bildungsverfassung“ sei.

Bildung ist in Deutschland überwiegend Ländersache. CDU, CSU und SPD wollen mit dem geplanten Rat - einem Expertengremium aus Bund und Ländern - aber Empfehlungen zu viel diskutierten Bildungsthemen aussprechen, etwa zur Vergleichbarkeit des Abiturs oder zur Erleichterung von Umzügen von einem Bundesland in ein anderes.

Bayern und Baden-Württemberg kündigten am Wochenende an, sich nicht an dem Gremium zu beteiligen. Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller sprach sich daraufhin dafür aus, den Rat notfalls mit 14 Ländern zu gründen. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) brachte als Alternative einen Staatsvertrag ins Spiel.

Für die Position Niedersachsens zeigte die bildungspolitische Sprecherin der CDU-Landesfraktion, Mareike Wulf, kein Verständnis. „Es ist nicht zielführend, an einem Gremium festzuhalten, das nicht von allen Bundesländern unterstützt wird“, sagte sie. Mit Blick auf die Vergleichbarkeit des Abiturs sei es aber zwingend erforderlich, dass alle Länder bei dem Bildungsrat mitmachten. „Die Kultusministerkonferenz sollte nun genau prüfen, wie wir zu dieser Vergleichbarkeit kommen. Die Eltern erwarten hier zu Recht eine Lösung.“

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