Hamburg:Hamburg will herkunftssprachlichen Unterricht stärken

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Hamburgs Bildungssenator Ties Rabe (SPD) spricht in einem Klassenzimmer der Ganztags-Grundschule Ernst-Henning-Straße. (Foto: Christian Charisius/dpa)

An Hamburgs Schulen soll der herkunftssprachliche Unterricht weiter ausgebaut werden. In den vergangenen drei Jahren habe man das staatliche Angebot bereits...

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Hamburg (dpa/lno) - An Hamburgs Schulen soll der herkunftssprachliche Unterricht weiter ausgebaut werden. In den vergangenen drei Jahren habe man das staatliche Angebot bereits deutlich erweitert, sagte Schulsenator Ties Rabe (SPD) am Donnerstag. So gebe es im laufenden Schuljahr bereits 378 herkunftssprachliche Angebote in zwölf Sprachen an insgesamt 84 Schulen. 4000 Schülerinnen und Schüler machten davon Gebrauch - 900 mehr als 2016. „Ich wünsche mir in den nächsten drei Jahren noch einmal 1000 Schüler obendrauf“, sagte Rabe.

„Für eine internationale Metropole mit Handelsbeziehungen rund um den Globus ist es wichtig, dass Schülerinnen und Schüler viele Sprachen sicher können.“ Zugleich nehme man den Wunsch von Zuwandererfamilien ernst, dass die Kinder auch die Wurzeln und die Sprache ihrer Eltern kennenlernen, sagte Rabe. „Fast 40 Prozent aller Hamburger Kinder wachsen zwei- oder sogar mehrsprachig auf. Sie alle sollen sehr gut Deutsch lernen, aber auch ihre Herkunftssprachen besser lernen.“

Der Fokus der Ausbauoffensive, den die Schulbehörde mit zusätzlichen Lehrerstellen unterstütze, liege auf den in Hamburg neben Deutsch am meisten gesprochenen Sprachen Türkisch, Arabisch und Farsi/Dari. 46 zusätzliche Angebote seien allein für das Fach Türkisch eingerichtet worden. Angeboten werde der herkunftssprachliche Unterricht in Form freiwilliger Sprachkurse in den Grundschulen sowie als zweite oder dritte Fremdsprache in den weiterführenden Schulen. Einige Schulen böten darüber hinaus auch einen bilingualen Unterricht in anderen Fächern.

Parallel zum Ausbau des staatlichen Angebots besuchten immer weniger Schüler den sogenannte Konsulatsunterricht - also von den jeweiligen Herkunftsstaaten organisierte Kurse. Allein beim türkischen Konsulatsunterricht habe sich die Zahl der Schüler in den vergangenen drei Jahren auf nur noch knapp 350 halbiert, sagte Rabe.

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