Hamburg:Bildungssenator hält nichts von Debatte über Zentralabitur

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Hamburg/Berlin (dpa) - Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD) stuft die neu entbrannte Debatte über ein Zentralabitur in Deutschland als "ergebnislose Sommerlochdiskussion" ein. Wenn man ein bundesweit vergleichbares Abitur wolle, sei stattdessen vernünftiges Handeln gefragt, sagte der Koordinator der SPD-geführten Länder bei der Bildung der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

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Hamburg/Berlin (dpa) - Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD) stuft die neu entbrannte Debatte über ein Zentralabitur in Deutschland als „ergebnislose Sommerlochdiskussion“ ein. Wenn man ein bundesweit vergleichbares Abitur wolle, sei stattdessen vernünftiges Handeln gefragt, sagte der Koordinator der SPD-geführten Länder bei der Bildung der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

Konkret sprach sich Rabe dafür aus, dass der bestehende Pool bundesweiter Abituraufgaben verbindlicher wird. Aus dieser Sammlung der Länder können die Schüler Aufgaben in den Kernfächern Deutsch, Mathe, Englisch und Französisch bekommen. Rabe forderte: „In einem nächsten Schritt müssen die Länder vereinbaren, in den schriftlichen Abiturprüfungen mehr bundeseinheitliche Aufgaben einzusetzen.“ Vernünftig wäre ein fester Anteil von unverändert eingesetzten Bundesaufgaben in jeder Landesabiturprüfung.

Heute würden die bundeseinheitlichen Aufgaben von vielen Ländern kaum eingesetzt, kritisierte Rabe. „Stattdessen werden weiterhin in jedem Land eigene Aufgaben entwickelt.“ Zudem würden die Aufgaben aus dem Bundespool von vielen Ländern nachträglich verändert. „Von einer echten Vergleichbarkeit sind wir noch weit entfernt.“

Rabe nannte es bedauerlich, „dass viele Bildungspolitiker in der Öffentlichkeit für mehr Vergleichbarkeit eintreten, aber in der Kultusministerkonferenz weitere Bestrebungen für mehr Vergleichbarkeit ausbremsen“.

Für ein Zentralabi hatte sich etwa Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) ausgesprochen. Auch eine deutliche Mehrheit der Bundesbürger ist dafür, wie zuletzt eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov für die Deutsche Presse-Agentur zeigte.

Bayerns Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) sagte dagegen der Mediengruppe „Straubinger Tagblatt/Landshuter Zeitung“ (Samstag): „Mit den gemeinsamen Bildungsstandards und der Annäherung der jeweiligen Rahmenbedingungen sind wir in der Kultusministerkonferenz seit vielen Jahren auf einem guten Weg, den wir konsequent weitergehen sollten. Ein Zentralabitur mit identischen Lehrplänen ist daher abzulehnen.“

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