Bildung:Nur wenige Studierende in Sachsen-Anhalt nutzen Bafög

Studierende sitzen in einer Vorlesung im Hörsaal einer Universität. (Foto: Julian Stratenschulte/dpa/Symbolbild)

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Gütersloh/Magdeburg (dpa/sa) - Nur wenige Studierende in Sachsen-Anhalt finanzieren einer Untersuchung zufolge ihr Studium über Bafög. Im vergangenen Jahr nutzten in dem Bundesland 8731 Studentinnen und Studenten diese staatliche Förderung, was einen Anteil von 15 Prozent ausmachte, wie aus einer am Freitag veröffentlichten Analyse des CHE Centrum für Hochschulentwicklung hervorgeht. Der Anteil liegt damit leicht über dem Bundesdurchschnitt: 11,5 Prozent der Studierenden in Deutschland werden der Analyse zufolge so gefördert.

Eine noch wesentlich geringere Rolle spielten staatliche Instrumente wie Stipendien. Und einen Studienkredit der staatlichen Förderbank KfW nahmen 2022 neu nur 218 Person auf - das ist der geringste Anteil zusammen mit Sachsen, Bayern und Nordrhein-Westfalen (alle 0,4 Prozent). Hingegen waren mehr als 58 Prozent der Studierenden erwerbstätig - diese Zahl bezogen auf 2021.

Bundesweit nutzten nach der CHE-Auswertung etwa fünf von sechs Studierende im Jahr 2022 weder Bafög noch staatliche Kredite oder Stipendien. Finanzielle Unterstützung der Eltern und Nebenjobs sind die wichtigsten Quellen der Studienfinanzierung, sagte Studienautor Ulrich Müller laut Mitteilung.

Es bestehe Reformbedarf, so Müller. Bleibe das System der Studienfinanzierung in Deutschland unverändert bestehen, „hängt der Studienerfolg zukünftig immer mehr davon ab, ob man reiche Eltern hat oder in einem flexiblen Studiengang eingeschrieben ist, der nebenjob-kompatibel ist“. Das habe mit einer „chancengerechten Beteiligung an hochschulischer Bildung nicht viel zu tun“.

© dpa-infocom, dpa:231215-99-307210/2

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