Berlin:Gewerkschaft fürchtet um Unterrichtsqualität

Berlin (dpa/bb) - Die Bildungsgewerkschaft GEW befürchtet eine Verschlechterung der Unterrichtsqualität an Berliner Grundschulen. Eine Folge des vom Senat geplanten neuen Systems zur Verteilung der Lehrer seien vielerorts größere Klassen, sagte der GEW-Landesvorsitzende Tom Erdmann am Freitag. Denn künftig müssten etliche Schulen mehr Schüler pro Klasse aufnehmen, um Personalmittel auf dem bisherigen Niveau zu erhalten. "Die personellen Ressourcen werden nicht entsprechend dem Anstieg der Schülerzahl erhöht", kritisierte Erdmann. Dies treffe vor allem Schulen an sozialen Brennpunkten, an denen Klassen aus guten Gründen kleiner seien.

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Berlin (dpa/bb) - Die Bildungsgewerkschaft GEW befürchtet eine Verschlechterung der Unterrichtsqualität an Berliner Grundschulen. Eine Folge des vom Senat geplanten neuen Systems zur Verteilung der Lehrer seien vielerorts größere Klassen, sagte der GEW-Landesvorsitzende Tom Erdmann am Freitag. Denn künftig müssten etliche Schulen mehr Schüler pro Klasse aufnehmen, um Personalmittel auf dem bisherigen Niveau zu erhalten. „Die personellen Ressourcen werden nicht entsprechend dem Anstieg der Schülerzahl erhöht“, kritisierte Erdmann. Dies treffe vor allem Schulen an sozialen Brennpunkten, an denen Klassen aus guten Gründen kleiner seien.

Ab kommendem Schuljahr soll die Personalausstattung der 370 Grundschulen auf Basis der Schülerzahl erfolgen, bisher wurden bestimmte Durchschnittswerte zugrunde gelegt. Um eine Benachteiligung gerade von Brennpunktschulen mit kleineren Klassen zu verhindern, sollen Ausgleichsmechanismen greifen. Die Bildungsverwaltung von Senatorin Sandra Scheeres (SPD) verspricht sich so ein gerechteres und faireres System in Zeiten zunehmender Schülerzahlen.

Erdmann sprach von „Augenwischerei“ vor dem Hintergrund von Lehrermangel. „Die Senatsverwaltung schafft es nicht länger, ausreichend Personal und Räume zur Verfügung zu stellen und muss daher die Klassen vergrößern. Die Senatorin verkauft eine Absenkung der Qualität als Maßnahme für mehr Verteilungsgerechtigkeit“, sagte er. „Grundschulen brauchen mehr Personal, nicht weniger.“

Derzeit lernen an Berliner Grundschulen etwa 155 000 Schüler bis zur Jahrgangsstufe 6. Sie werden von rund 13 000 Lehrern unterrichtet, die - oft in Teilzeit - 9300 Vollzeitstellen ausfüllen.

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