Wetter:Wintereinbruch und Glätte-Unfälle in Bayern

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Ein Auto wird von einem Abschleppwagen in die Höhe gehoben, auf der Gegenfahrbahn herrscht noch langer Stau. (Foto: Pia Bayer/dpa)

Winter im April: Schnee, Graupelschauer und Blitzeis haben den Freistaat am Wochenende heimgesucht. Das hatte Folgen auf den Straßen.

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München (dpa) - Winterwetter im April: Blitzeis, Schnee, Schneeregen und Graupelschauer haben in Bayern für ein ungemütliches Wochenende gesorgt - und streckenweise für Chaos auf den Straßen. Bei Massenunfällen auf bayerischen Autobahnen entstand ein Schaden von mehreren Hunderttausend Euro. Auch am Montag soll es noch winterlich sein.

Wegen eines Massenunfalls nach Blitzeis wurde die A8 südlich von München am Samstag einige Stunden lang voll gesperrt. Am Mittag kam es auf Höhe Bernauer Berg nach Polizeiangaben wegen der Witterungsverhältnisse zu einem Unfall mit acht beteiligten Fahrzeugen. Weil Autos und Autoteile auch auf die Gegenfahrbahn geschleudert wurden, wurde die A8 in beide Richtungen einige Zeit gesperrt. Gegen 16 Uhr wurde die Autobahn wieder komplett freigegeben. Verletzt wurde bei dem Massenunfall niemand, wie ein Polizeisprecher sagte. Die Polizei schätzte den Schaden auf 200.000 bis 250.000 Euro.

Bei einer Massenkarambolage bei Glätte auf der Autobahn 70 in Oberfranken wurden 15 Menschen verletzt. 29 Fahrzeuge, darunter Autos und ein Fernbus, waren einer Polizeisprecherin zufolge am Samstagvormittag an dem Unfall beteiligt. Auf der Fahrbahn Richtung Bamberg waren 14 Fahrzeuge beteiligt, in der Gegenrichtung Bayreuth waren es 15, darunter nach Polizeiangaben auch ein Lkw und ein Reisebus.

Als Unfallursache nannte die Polizei „Starkregen und Hagel in Verbindung mit überhöhter Geschwindigkeit“ sowie nicht ausreichenden Sicherheitsabstand. Die Schadenshöhe belief sich ersten Schätzungen zufolge auf 250.000 bis 300.000 Euro.

Die Einsatzkräfte waren mit einem Großaufgebot vor Ort, darunter 130 Feuerwehrleute, sechs Notärzte und 70 Rettungssanitäter. Drei Rettungs- und ein Polizeihubschrauber waren im Einsatz, dazu 15 Rettungswagen. 32 Menschen wurden am Feuerwehrhaus Thurnau betreut und versorgt. Die A70 wurde vorübergehend in beide Richtungen gesperrt.

Auf der A94 setzte zwischen den Anschlussstellen Pastetten und Lengdorf in Oberbayern am Samstagnachmittag plötzlich ein starker Hagelschauer ein und die Fahrbahnen waren binnen Sekunden weiß bedeckt, wie die Verkehrspolizeiinspektion Hohenbrunn mitteilte. Mehrere Pkw kamen in Fahrtrichtung Passau ins Rutschen, zwei Wagen landeten im Graben. Ein weiteres Auto rutschte gegen einen anderen Pkw. Auch auf der Gegenfahrbahn gab es an gleicher Stelle einen Unfall: Ein Auto kam ins Rutschen und stieß gegen die rechte Leitplanke. Es entstand ein Gesamtschaden von rund 55.000 Euro, wie es hieß. Verletzt wurde niemand.

Die Schneefallgrenze war in der Nacht zu Sonntag dem Deutschen Wetterdienst (DWD) zufolge in den Alpen, in Schwaben und Oberfranken sowie in und der Oberpfalz bis in tiefe Lagen gesunken. Bis Montagmittag war demnach in höheren Lagen ab 1000 Metern noch mit bis zu 15 Zentimetern Schnee zu rechnen. In der Nacht sollte es der Vorhersage nach verbreitet Frost mit Temperaturen bis minus 5 Grad und teils überfrierende Nässe geben. Insbesondere in den Alpen und in westlichen Franken seien am Montag noch Schnee-, Regen- und Graupelschauer möglich.

© dpa-infocom, dpa:240420-99-746136/5

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