Vorschlag für Atomendlager in Süddeutschland:Seehofer geht auf Oettinger los

Ministerpräsident Seehofer (CSU) im Bayerischen Landtag (Foto: dpa)

Der Vorschlag von EU-Kommissar Oettinger für ein atomares Endlager in Süddeutschland erzürnt Bayerns Ministerpräsident Seehofer. Er habe kein Verständnis dafür, dass er sich in dieses nationale Anliegen einmische, sagte der CSU-Chef. Das sei "typisch Europäische Kommission".

Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer zeigt sich verärgert über Oettingers Vorstoß für ein Atomendlager in Süddeutschland. "Das ist typisch Europäische Kommission. Die Aufgaben, für die sie zuständig sind, packen die Kommissare nicht an. Wo sie nicht zuständig sind, darüber reden sie gerne", sagte er der Süddeutschen Zeitung.

Süddeutschland als Standort zu favorisieren, sei ein "überflüssiger Zwischenruf". "Ich habe kein Verständnis dafür, dass er sich in das nationale Anliegen einmischt." Deutschland habe sich auf ein Verfahren bei der Suche verständigt, derzeit würden objektive, wissenschaftliche Kriterien erarbeitet. "Das ist der nächste Schritt", sagte Seehofer. "Wir legen großen Wert darauf."

Bislang hatte sich der Freistaat immer gegen ein mögliches Lager in Bayern gewehrt. Auch jetzt zeigt sich Seehofer zurückhaltend, was die Eignung des Freistaates angeht. "Bis zur Stunde sagen mir die Fachleute, dass aufgrund der geologischen Gegebenheiten Bayern nicht infrage kommt."

© SZ vom 05.07.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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