Vor der Entscheidung:Die Zeichen stehen auf G 9

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Seehofer spricht mit Verbänden über Zukunft der Gymnasien

Von Anna Günther, München

Offiziell ist die Entscheidung über die Zukunft des bayerischen Gymnasiums völlig offen, die CSU-Fraktion soll voraussichtlich Mitte der kommenden Woche über acht oder neun Jahre Gymnasium abstimmen. Aber die Rückkehr zu neun Jahren wird längst detailliert besprochen. Budget, Stundenzahl und inhaltliche Änderungen diskutierten Ministerpräsident Horst Seehofer und Schulminister Ludwig Spaenle am Donnerstagnachmittag in der Staatskanzlei mit Vertretern von Eltern, Lehrern, Direktoren und Schülern in einer der letzten Besprechungen vor der Entscheidung. Teilnehmer berichten von konstruktivem Klima. Bevor sich die Fraktion mit der in der CSU ungeliebten Debatte befasst, müssen alle Fragen geklärt sein.

Demnach soll ein Lehrplan für das neunjährige Gymnasium ausgearbeitet und nicht wie bisher geplant, die Inhalte des G-8-Lehrplans auf neun Jahre gestreckt werden. Konsens zwischen Verbänden und Regierung ist wohl auch die Oberstufenreform. Wie die genau aussehen wird, steht noch nicht fest. Es soll wieder eine Art von Vertiefung geben, aber die Rückkehr zum alten System mit Grund- und Leistungskursen ist nicht zu erwarten. Die Umsetzung dieser Reform innerhalb der Gymnasialreform würde erst relevant, wenn die G-9-Schüler in die Oberstufe kommen.

Mindestens 1000 zusätzliche Lehrer sind nötig, wenn wieder neun Jahre an den 429 Gymnasien zur Regel werden. Diese Zahl hatten auch Verbände und Opposition immer wieder genannt. Anders als die CSU-Haushaltspolitiker, scheint Seehofer damit kein großes Problem zu haben. Laut Berichten von Teilnehmern sagte er in der Besprechung erneut, dass die Reform des Gymnasiums nicht am Geld scheitern werde. Das ist ihm der Schulfrieden offenbar wert. Seehofer will das Thema vor der Landtagswahl 2018 abräumen.

Aufatmen dürften die 47 Pilotgymnasien, die seit Wochen auf Antworten warten, um Eltern informieren und das kommende Schuljahr planen zu können. Falls die Fraktion sich für ein G 9 entscheidet, soll die Mittelstufe Plus dort so lange weitergeführt werden, bis das neunjährige Gymnasium wieder die Regel ist. Es wird so keine G-8-Jahrgänge zwischen neuem G 9 und Mittelstufe Plus geben.

© SZ vom 03.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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