Flucht aus der Ukraine:Wie Putin ihm die Jugend stahl

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Am 23. Februar saß Egor Klekha in Saporischschja vor seinem Computer und träumte vom Leben: Band, Abitur, danach Studium. Dann fing der Krieg an, und er schrieb an seine Freunde: "Putin, willkommen in der Hölle". (Foto: Marlene Knobloch)

Erst Pandemie, jetzt Krieg. Dabei fing das Leben für den 16-jährigen Ukrainer Egor Klekha doch gerade erst an. Band, Bier, die erste Liebe und andere dumme Ideen. Aber jetzt sitzt er in Fischbachau, wo er nie hinwollte.

Von Marlene Knobloch, Fischbachau

Es ist ausgerechnet ein Montag, an dem sich Egor Klekha ein Stück von dem zurückholen will, das ihm Wladimir Putin geklaut hat. Ein Stück Jugend. Acht Uhr, der morgendliche Gong scheucht die Schüler auf ihre Plätze. Kichern verebbt, jemand reicht hektisch einen Zauberwürfel nach hinten, während sich der Lehrer räuspert. Zwei Neue sitzen an diesem Montag in der 9b der Mittelschule Fischbachau, jeder für sich. Das Mädchen in der ersten Reihe ist vom Gymnasium geflogen, der Junge in der letzten aus der Heimat.

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