Rezession befürchtet:Krisenstab berät über Folgen für Wirtschaft

Die Staatsregierung und bayerische Wirtschaftsvertreter haben einen gemeinsamen Krisenstab ins Leben gerufen. Dieser soll regelmäßig zusammenkommen und beraten, wie sich die ökonomischen Folgen des Coronavirus-Ausbruchs lindern lassen. Das gaben Ministerpräsident Markus Söder (CSU), Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (FW) und die Spitzenverbände der Wirtschaft am Freitag bekannt. Zudem soll ein staatlicher "Bayernfonds" als millionenschwerer Rettungsschirm für kleine und mittlere Unternehmen aufgespannt werden. Am wichtigsten sei, dass die Betriebe zahlungsfähig blieben, sagte Söder. Neben Hilfen durch die landeseigene Förderbank seien alle Behörden im Freistaat zur Unterstützung der Unternehmen aufgefordert worden: Sie könnten zum Beispiel Gebühren aussetzen oder Steuerzahlungen zinsfrei stunden. Eine Rezession stehe unmittelbar bevor, nun gelte es, den "Verlust von Tausenden, vielleicht Millionen Arbeitsplätzen" zu vermeiden. Aiwanger sagte, insbesondere die Produktions- und Lieferkette in der Lebensmittelbranche werde auf mögliche Engpässe untersucht, um die Versorgung sicherzustellen. Die Vertreter der Wirtschaft zeigten sich von den Maßnahmen erleichtert. "Alles, was unsere Betriebe schützt und die Konjunktur stützt, das nützt", sagte Wolfram Hatz, Präsident der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft. Laut Söder sollen auch Gewerkschaften im neuen Krisenstab zu Wort kommen. Verdi Bayern und der Deutsche Gewerkschaftsbund in Bayern hatten am Freitagmorgen noch beklagt, bislang nicht eingebunden worden zu sein.

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie drohen derweil nicht nur die Konjunktur ins Stocken zu bringen. Die für Montag geplanten Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie wurden am Freitag abgesagt. Ein neuer Termin wurde nicht genannt.

© SZ vom 14.03.2020 / maxi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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