Regensburg:Zollfahnder beschlagnahmen 250 Kilogramm Ecstasy

Die Ermittler müssen die Päckchen erst auf Spuren wie Fingerabdrücke untersuchen, ehe die einzelnen Pillen gezählt werden können. (Foto: dpa)
  • Der skeptische Blick einer Beamtin aus Bayern hat dem Zoll den größten Fund von Ecstasy-Pillen verschafft.
  • In einem Lastwagen, der von Nordrhein-Westfalen in Richtung Türkei unterwegs war, lagerten nicht nur Eisenrohre.
  • Der Fahrer will nichts von der "heißen Beiladung" gewusst haben.

Rund 250 Kilogramm Ecstasy-Tabletten hat der Zoll bei einer Kontrolle in Regensburg beschlagnahmt. Dabei handele es sich um die größte Menge Ecstasy, die der Zoll bundesweit bisher sichergestellt habe, teilte das Hauptzollamt Regensburg am Donnerstag mit. Die Fahnder hatten die Drogen am Montag in einem Lastwagen entdeckt, der von Nordrhein-Westfalen in Richtung Türkei unterwegs war.

Neben Eisenrohren befanden sich sechs Kartons auf der Ladefläche, die in den Zollpapieren nicht genannt waren. Beim Öffnen eines Kartons stellte eine Zöllnerin Plastiktüten mit pinkfarbenen Pillen fest. Ein Rauschgiftschnelltest zeigte Amphetamin an. "Der Spürsinn der Zöllnerinnen und Zöllner ist einfach unersetzbar", sagte Deutschlands oberster Zollbeamter, Generalzolldirektor Uwe Schröder.

Gegen den 46 Jahre alten Lkw-Fahrer wurde Haftbefehl wegen Fluchtgefahr erlassen. Der Fahrer habe angegeben, nichts von der "heißen Beiladung" gewusst zu haben, erläuterte ein Zollsprecher. Woher aus NRW der Lastwagen gekommen ist, wollten die Beamten aus ermittlungstaktischen Gründen nicht sagen. Zum Wert der Drogen konnte der Zoll keine Angaben machen.

Ecstasy-Tabletten werden anders als Drogen wie Kokain oder Heroin nicht nach Gewicht, sondern nach Stückzahl bezahlt. "Die Ermittler müssen die Päckchen erst auf Spuren wie Fingerabdrücke untersuchen, ehe die einzelnen Pillen gezählt werden können", erläuterte Georg Wilfling vom Hauptzollamt Regensburg. Es sei aber denkbar, dass es sich um einen Wert im siebenstelligen Bereich handelt.

© sz.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Rauschgift
:Die kuriosesten Drogenfunde des Jahres

Ein Prinz mit 15 Millionen Amphetamin-Pillen, berauschende Pizza für die Polizei und Drogen per Drohne ins Gefängnis.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: