Innere Sicherheit:Organisierte Kriminalität in Bayern international vernetzt

Innenminister Joachim Herrmann stellt Lagebild vor: Die meisten im vergangenen Jahr eingeleiteten Verfahren hatten Bezug zum Ausland.

Die Organisierte Kriminalität in Bayern ist immer stärker international vernetzt. Zugleich nutzten die Täter immer häufiger verschlüsselte Kommunikationswege, sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Montag bei der Vorstellung des Lagebilds "Organisierte Kriminalität" in München. Knapp 91 Prozent der im Jahr 2020 eingeleiteten Ermittlungsverfahren zeigten Bezüge ins Ausland, heißt es in dem Bericht. 2019 waren es 87 Prozent. Erstmals seien 2020 mehr Verfahren im Bereich Wirtschaftskriminalität geführt worden als im Bereich Rauschgiftkriminalität, teilte das Bayerische Landeskriminalamt (BLKA) mit. In einigen Fällen sei wegen Eigentumsdelikten, Schleusungskriminalität und im Zusammenhang mit dem Rotlichtmilieu ermittelt worden.

Die Gesamtzahl der Ermittlungsverfahren wegen Organisierter Kriminalität ging nach Daten des BLKA von 77 auf 75 zurück. Insgesamt ermittelten die Beamten 2020 gegen 782 Verdächtige aus 51 Ländern. Fast drei Viertel der Verdächtigen seien ausländische Staatsangehörige, hieß es. Die Staatsanwaltschaften in Bayerns Grenzregionen hätten Spezialabteilungen gebildet, die gezielt gegen Organisierte Kriminalität kämpften, sagte Justizminister Georg Eisenreich (CSU). Dabei arbeiteten sie eng mit den Justizbehörden in den Nachbarländern zusammen. Diese Praxis wird als "Traunsteiner Modell" bezeichnet.

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