Wirtschaft in Bayern:Roland Fleck geht frühzeitig in den Ruhestand

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Roland Fleck, 61, nennt persönliche Gründe für sein Ausscheiden - er litt an einer lebensbedrohlichen Krankheit. (Foto: Ralf Rödel/NürnbergMesse)

Der Geschäftsführer der Nürnberger Messe gibt aus gesundheitlichen Gründen Ende Juli seinen Posten auf. Co-Chef Peter Ottmann macht an der Spitze alleine weiter.

Von Uwe Ritzer, Nürnberg

Erst vor wenigen Tagen haben sie gemeinsam die Wiederauferstehung des während der Pandemie daniederliegenden Geschäftes gefeiert: Roland Fleck und Peter Ottmann, die Geschäftsführer der Nürnberg-Messe. Seit zwölf Jahren agierten der ehemalige Wirtschaftsreferent der Stadt Nürnberg und der frühere Kommunikationschef der Messegesellschaft als eingespieltes Duo. Nun allerdings wird es zerrissen - und das kommt nicht ganz überraschend.

"Aus persönlichen Gründen", wie es heißt, zieht sich Fleck, 61, zum 31. Juli zurück und tritt vorzeitig in den Ruhestand. Fortan wird Ottmann das vom Freistaat und der Stadt Nürnberg getragene Unternehmen alleine führen, das sich in den vergangenen drei Jahrzehnten zu einer der 15 größten Messegesellschaften weltweit gemausert hat. Hintergrund von Flecks Entscheidung ist eine lebensbedrohliche Erkrankung, die ihn 2018/2019 mehrere Monate außer Gefecht gesetzt hatte. 2021 waren die Verträge der Doppelspitze noch einmal verlängert worden, wobei bereits durchsickerte, dass Flecks Kontrakt eine kürzere Laufzeit habe als jener von Ottmann.

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Vor seinem Wechsel an die Spitze der Messegesellschaft hatte Fleck 15 Jahre als berufsmäßiger Stadtrat der CSU und Wirtschaftsreferent der Stadt gearbeitet. Ursprünglich ist er gelernter Banker. Er habe die Messe nicht "inmitten der Turbulenzen von Pandemie, Krieg und Energiekrise" verlassen wollen, so Fleck am Mittwoch, sondern bewusst abgewartet, bis das etwa 1000 Beschäftigte zählende Unternehmen wieder am Durchstarten sei. Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König (CSU) sagte, das "das sichere Gespür für Messe-Trends, für neue Themen und für neue Märkte im Ausland" sei "ganz wesentlich mit dem Management von Roland Fleck verbunden" gewesen. Finanzminister Albert Füracker (CSU) würdigte Flecks "wirtschaftlichen und strategischen Weitblick".

Anders als Quereinsteiger Fleck ist Ottmann von Haus aus ein Messemann. Die Nürnberger Karriere des 1966 geborenen Diplomkaufmanns aus Hessen begann 1994 als Pressereferent. 2005 wurde er Mitglied der Geschäftsführung und 2011 gemeinsam mit Fleck Nachfolger des langjährigen Messe-Chefs Bernd Diederichs. Neben seinem Nürnberger Job ist Ottmann erster stellvertretender Vorsitzender des deutschen Messe-Branchenverbands Auma.

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