Niederbayern:Ehepaar verunglückt im eigenen Brunnen tödlich

  • Ein Mann ist in den Schacht des Brunnens auf seinem Pferdehof in Niederbayern geklettert. In acht Meter Tiefe wurde er ohnmächtig.
  • Seine Frau kletterte ihm nach, um zu helfen, verlor aber auch das Bewusstsein. Ein Nachbar fand das Ehepaar, doch jede Hilfe kam zu spät.
  • Die Polizei warnt vor der Vergiftungsgefahr in Brunnen und Silos.

Ein Brunnen ist für ein Ehepaar in Wegscheid im Landkreis Passau zur tödlichen Falle geworden. Wie die Polizei mitteilt, war ein 47-Jähriger in den acht Meter tiefen Schacht seines Hofbrunnens geklettert.

Auf dem Hof werden Pferde gehalten. Ein Brunnen mit Pumpe und Zeitschaltuhr versorgte die Tiere regelmäßig mit Wasser. Offenbar war die Pumpe defekt, und der Mann wollte sie reparieren.

Die Polizei vermutet, dass der Mann wegen Sauerstoffmangels in der Tiefe einen Schwächeanfall erlitt und schließlich sein Bewusstsein verlor.

Als ihm seine 34-jährige Frau in den Schacht zu Hilfe eilte, wurde auch sie ohnmächtig. Ein Anwohner, der die Nachbarn zuletzt am Nachmittag gesehen hatte, fand das leblose Ehepaar um kurz nach acht Uhr am Abend auf dem Grund des Brunnens. Beide konnten von der alarmierten Feuerwehr nur noch tot geborgen werden.

Die Polizei warnt aus diesem Anlass vor den Gefahren beim Betreten von Brunnen, Silos und sonstigen Schächten oder Gruben: Diese sollten "unter keinen Umständen ohne vorherige Messungen" oder ohne gründliche Inspektion bestiegen werden, heißt es in der Mitteilung. "In der Tiefe kann es aus verschiedenen Gründen zu einer gefährlichen Bildung toxischer Gase kommen. Diese sind schwerer als Luft, weshalb die Sauerstoffkonzentration in diesem Bereich erheblich abnimmt beziehungsweise dessen Aufnahme im Körper blockiert wird."

© SZ.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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