Neun Standorte geplant:Schärfere Kontrolle des Lkw-Verkehrs

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Bayerns Innenminister Herrmann reagiert auf schwere Unfälle

Von Marco Völklein, München

Verkehrsminister Joachim Herrmann (CSU) will, dass Bayerns Polizisten den stetig wachsenden Lkw-Verkehr besser und intensiver kontrollieren. Dazu sollen in den nächsten Jahren landesweit neun stationäre Kontrollstellen in der Nähe von Autobahnen errichtet werden. Diese werden "in Anlehnung an ein österreichisches Modell" entstehen, kündigte Herrmann an. Im Nachbarland unterhält der staatliche Autobahnbetreiber Asfinag etwa ein Dutzend solcher Kontrollstellen an allen wichtigen Autobahnen, ausgestattet unter anderem mit Waage, Prüfgruben, Kontrollhallen und Bürocontainern.

Herrmann hatte bereits im vergangenen Sommer nach mehreren schweren Lkw-Unfällen angekündigt, das Modell auf Bayern übertragen zu wollen. Mittlerweile befasse sich eine "bayernweite Arbeitsgruppe unter der Leitung des Polizeipräsidiums Oberpfalz" mit den Details, sagte Herrmann. Derzeit seien die Fachleute damit beschäftigt, die "notwendigen technischen Ausstattungsstandards für den effizienten Betrieb einer stationären Kontrollstelle zu erarbeiten". Auf dieser Grundlage werde anschließend die Umsetzung geprüft. Herrmann will nach eigener Aussage, dass "so schnell wie möglich in jedem Präsidium der bayerischen Polizei, mit Ausnahme des Polizeipräsidiums München, eine stationäre Kontrollstelle" errichtet oder ertüchtigt wird.

Herrmann rechnet damit, "noch in diesem Jahr die konkreten Planungen für die ersten beiden Kontrollstellen aufnehmen zu können" - beide im Raum München. Geplant ist demnach, einen schon heute für Kontrollzwecke genutzten Parkplatz an der Autobahn A 9 bei Fahrenzhausen zu nutzen - und zwar unabhängig von der jeweiligen Tageszeit und dem Wetter. Ein zweiter fester Kontrollplatz soll an der bisherigen Polizei-Kontrollstelle "Im Moos" an der A 8 bei Bad Aibling errichtet werden. Das sei aber abhängig von dem neuen Parkplatz mit WC-Anlage, der von der Autobahndirektion Südbayern dort geplant sei.

Soweit es die Gegebenheiten zulassen, sollen die neun geplanten Kontrollstellen möglichst unmittelbar an der Autobahn entstehen. "Damit wollen wir die Beeinträchtigungen für die zu kontrollierenden Fahrzeugführer und auch den Kräfteeinsatz der Polizei möglichst gering halten", sagte Herrmann. Die Kontrollstellen sollen nicht nur von bayerischen Polizeibeamten, sondern auch von anderen Behörden genutzt werden - also zum Beispiel von Bundespolizei, Zoll und den Kontrolleuren des Bundesamts für Güterverkehr (BAG). "Diese Behörden sind für uns bei der Kontrolle des Schwerlastverkehrs wichtige Partner", sagte Herrmann.

© SZ vom 06.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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