Landesamt für Umwelt:Vom Aussterben bedroht

Die Bayerische Quellschnecke (Bythinella bavarica) nimmt als Art aktuell stark ab. (Foto: Manfred Colling)

Knapp 70 Prozent der in Bayern heimischen Schnecken- und Muschelarten stehen auf der Roten Liste.

202 der 299 in Bayern heimischen Schnecken- und Muschelarten sind in ihrem Bestand gefährdet. Damit stehen 68 Prozent und somit überdurchschnittlich viele Weichtierarten auf der aktualisierten Roten Liste, wie das Landesamt für Umwelt (LfU) am Donnerstag mitteilte. Schnecken und Muscheln spielten aber insbesondere für den Abbau organischer Stoffe sowie für die Ernährung anderer Organismen eine wichtige Rolle. Zudem gäben Weichtiere bedeutende Hinweise auf die Qualität der Gewässer. Viele Schnecken, aber auch Muscheln, bräuchten spezielle Lebensräume und seien dort nur in kleiner Anzahl zu finden, sagt Fachmann Manfred Colling, der die Rote Liste im Auftrag des LfU erstellt hat. "Hinzu kommt, dass Weichtiere sich nicht so gut verbreiten können wie andere Tiergruppen." Probleme bereiten den Weichtieren laut LfU der Klimawandel mit Trocken- und Dürreperioden sowie eine geänderte Landnutzung und damit einhergehendes Schwinden von Lebensräumen. So lebt die Bayerische Quellschnecke in Quellen und quellnahen Gewässerbereichen. Sie ist selten und kommt in Bayern vor allem im Einzugsbereich von Isar und Lech vor. Mit Artenhilfsprogrammen - etwa für die beiden vom Aussterben bedrohten Muschelarten Bachmuschel und Flussperlmuschel - wirke der Freistaat hier entgegen, teilte das LfU in Augsburg mit.

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