München:„Spellbound“: Ausstellung zu Hitchcock und Dalí

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Alfred Hitchcock war fasziniert von dem Künstler Salvador Dalí. Beim Psychothriller „Spellbound“ wollte er ihn unbedingt dabeihaben. Eine Ausstellung gibt nun Einblicke in ihr gemeinsames Schaffen.

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München (dpa) - Die Kooperation von Regie-Altmeister Alfred Hitchcock und dem berühmten Surrealisten Salvador Dalí im Psychothriller „Spellbound - Ich kämpfe um dich“ steht im Mittelpunkt einer Ausstellung in München. Von Freitag bis zum 21. April seien originale Gemälde, Skulpturen, Skizzen und Lithografien zu sehen, die Dalí unter anderem für eine Traumszene des oscarprämierten Streifens geschaffen habe, teilten die Veranstalter am Donnerstag mit. Ergänzt wird die Schau „Dalí: Spellbound“ durch visuelle Effekte, Hologramme und Geräusche, sowie durch ein Metaversum. Hier könnten die Besucherinnen und Besucher mit VR-Brillen in die von Dalí geschaffene fantastisch-surreale Traumwelt eintauchen und sich auch darin bewegen, hieß es.

Zwischen Psychoanalyse und Traum

In dem Film aus dem Jahr 1945 spielt Gregory Peck den Psychiater Anthony Edwardes, der die Leitung einer Klinik übernehmen soll. Dort lernt er die Psychologin Constance Petersen (Ingrid Bergman) kennen, die das Verhalten ihres neuen Chefs allerdings merkwürdig findet. Und tatsächlich hat Edwardes ein Geheimnis, hat aber sein Gedächtnis verloren. Mit einer Traumanalyse will Petersen ihm helfen, seine Erinnerungen wiederzufinden. Die Traumszene ist einer der Schlüsselmomente des Films und wurde von Dalí entworfen. Darin kommt auch ein riesiges Gemälde vor, das den Titel des Films trägt, „Spellbound“. Das 55 Quadratmeter große Werk zeigt unzählige Augen und ist nun Höhepunkt der Schau in München.

Hitchcock, Dalí und die Schärfe der Träume

Hitchcock (1899-1980) wollte mit „Spellbound“ den ersten Film über Psychoanalyse drehen. Für die Traumszene wollte er unbedingt Dalí gewinnen. Der Produzent David O. Selznick sei überzeugt gewesen, dass er den Künstler nur aus Gründen der besseren Vermarktung wollte, wie Hitchcock seinem Regie-Kollegen François Truffaut in einem rund 50-stündigen Interview erzählte. „Doch darum ging es mir überhaupt nicht“, so Hitchcock. Er habe vielmehr mit den Traditionen brechen wollen, wie Träume im Film bislang gezeigt wurden. Sie sollten nicht verschwommen oder unscharf wirken. „Ich wollte die Träume mit großer Schärfe und Klarheit zeigen, schärfer als der Film selbst“, erklärte der Regisseur. Dafür sei Dalí genau der Richtige gewesen. „Wie Sie wissen, sind alle Arbeiten von Dalí sehr solide, sehr scharf, mit sehr langen Perspektiven, schwarzen Schatten. Es war die Vermeidung des Klischees.“

© dpa-infocom, dpa:240201-99-832931/2

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