Kirchen:Demütig vor den Überlebenden

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Richard Kick, als Kind Opfer eines Eichenauer Priesters, wird von seinen Angehörigen in der Kirche umarmt. (Foto: Johannes Simon)

Kardinal Reinhard Marx bittet die Missbrauchsopfer eines Eichenauer Priesters um Entschuldigung. Die haben viele Jahre lang auf diesen Moment gewartet.

Von Gerhard Eisenkolb, Eichenau

Bei einem Treffen mit Betroffenen von sexuellem Missbrauch hat Kardinal Reinhard Marx am Freitagabend im Pfarrverband Eichenau-Alling auf die Bedeutung solcher Begegnungen hingewiesen. Die Gespräche mit Betroffenen hätten ihn und die Kirche verändert. Es sei ein notwendiger Lernprozess gewesen zu erkennen, wie entscheidend die Hinwendung zu den Betroffenen ist. Der Kardinal räumte nach einer Andacht in der Eichenauer Kirche zu den Heiligen Schutzengeln im Pfarrsaal aber auch ein, dass diese Hinwendung schneller hätte erfolgen können. Er erlebe dieses Aufeinander-Zugehen als Stärkung. Die Auseinandersetzung mit Missbrauch bezeichnete er als "Wendepunkt in der Geschichte der Kirche", als Weckruf für Erneuerung. Marx nutzte die Gelegenheit auch dazu, um Entschuldigung für die Institution zu bitten, für die er stehe.

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