Miltenberg:Keine Verdächtigen nach Mülldrohung gegen Landrat

Eine anonyme Gruppe hatte dem Grünen-Politiker Jens Marco Scherf angedroht, Abfall vor dessen Haus zu entladen. Noch ist nichts passiert.

Gut zwei Wochen nach einem anonymen Brief an den Miltenberger Landrat Jens Marco Scherf (Grüne), Müll vor seinem Haus abzuladen, hat die Polizei bisher keine Verdächtigen ermittelt. "Bisher hat niemand Müll vor das Haus des Landrats gekippt", teilte die Staatsanwaltschaft Aschaffenburg am Mittwoch mit. Es gebe noch keine Hinweise, wer hinter dem Schreiben stecken könnte. Ermittelt werde weiter wegen versuchter Nötigung.

Scherf hatte den Brief Ende März an die Polizei übergeben und auf Facebook veröffentlicht. Der Absender, eine "Aktionsgemeinschaft gegen Verlängerung der Abfuhrzeiten der Restmülltonnen", empörte sich darin über die von Sommer 2024 an geltenden Abholzeiten der Tonnen für Restmüll. Diese hatte der Kreistag von zwei auf vier Wochen verlängert. Damit sollen nach Angaben einer Sprecherin des Landratsamtes vor allem Kosten gespart werden.

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Nach Erkenntnis des Innenministeriums wurden in Bayern im Jahr 2021 insgesamt 267 Straftaten gegen kommunale Amts- und Mandatsträgerinnen und -träger registriert. Darunter sind Fälle von Beleidigung, übler Nachrede und Verleumdung, aber auch von Nötigung, Bedrohung und Erpressung. Den Landtags-Grünen zufolge hatte sich die Zahl im Vergleich zum Jahr zuvor mehr als verdoppelt.

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