Im Fall des bei einer Messerattacke am Sonntagmorgen in Würzburg ums Leben gekommen 28-Jährigen hält sich die Polizei weiter bedeckt mit offiziellen Angaben über mögliche Hintergründe der Tat. Bei der Attacke in der Nähe einer Diskothek war in den Morgenstunden ein Mann tödlich, zwei weitere Männer erheblich verletzt worden. Ein 22-Jähriger wurde noch am Sonntag festgenommen, wegen dringenden Tatverdachts des Totschlags befindet er sich in Untersuchungshaft.
Der Sprecher des Polizeipräsidiums Unterfranken, Philipp Hümmer, widersprach dem zum Teil in der Öffentlichkeit entstehenden Eindruck, das Tatgeschehen habe sich bereits zweifelsfrei rekonstruieren lassen. Zwar konnte das mutmaßliche Tatwerkzeug sichergestellt werden, Vernehmungen potenzieller Zeugen stünden aber noch aus.
Wie bereits am Sonntag bestätigt, geht die Polizei dem Anfangsverdacht nach, der 28-Jährige habe einer Frau zu Hilfe eilen wollen. Hinweisen zufolge soll der 22-jährige mutmaßliche Täter eine Frau belästigt, womöglich sogar mit Gewalt auf sie eingewirkt haben. Allerdings sei auch "eine wechselseitige Auseinandersetzung" nach derzeitigem Ermittlungsstand vorläufig nicht auszuschließen. Auch dass sich der mutmaßliche Täter der Polizei gestellt habe, relativierte Polizeioberkommissar Hümmer. Tatsächlich habe der 22-Jährige in einer Klinik in Tatortnähe darum gebeten, die Polizei zu rufen, da er in eine tätliche Auseinandersetzung verwickelt gewesen sei. Die nächtliche Gewalttat an der Pfarrkirche Stift Haug hat in Würzburg große Bestürzung ausgelöst.