Memmingen:Autofreier Weinmarkt

Memmingen gestaltet einen seiner zentralen Plätze neu.

Der Weinmarkt in Memmingen wird autofrei. Den Platz im Zentrum der Stadt sollen entsprechend eines Stadtratsbeschlusses keine motorisierten Fahrzeuge mehr passieren, bislang sind dort etwa 6000 Wagen pro Tag unterwegs. Um die Aufenthaltsqualität zu steigern, hat Memmingen einen Wettbewerb angestrengt, nun steht der Siegerentwurf fest: Zahlreiche Bäume werden gepflanzt und mit Sitzgelegenheiten kombiniert. Ein sogenanntes Bürgerforum soll Passanten "zum Verweilen, zur Begegnung und zum Gespräch" einladen. Als Spielangebot für Kinder entstehen drei Wasserfontänen.

Der Weinmarkt in Memmingen hat historische Bedeutung, weil dort in der Kramerzunft im Jahr 1525 die "Zwölf Artikel" entstanden, eine der ersten Forderungen nach Freiheitsrechten und Menschenrechten in Europa - quasi eine frühe Form einer Verfassung. Im damaligen Bauernkrieg hatten sich Vertreter der Bauern versammelt, um ihre Forderungen an den Schwäbischen Bund zu formulieren.

Bei der Planung der neuen Platzgestaltung sollte "die brandaktuelle historische Botschaft der Zwölf Artikel in ein nutzbares Zeichen des Austausches" gesetzt werden, heißt es von der Stadt. "Durch die Baumpflanzungen wird der Weinmarkt deutlich an Aufenthaltsqualität gewinnen", sagt Oberbürgermeister Manfred Schilder.

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