Marcel Huber:Minister will Streit im Umweltschutz beilegen

Als eine seiner ersten Amtshandlungen hat Bayerns neuer Umweltminister Marcel Huber (CSU) den Abriss des Atomkraftwerks Grafenrheinfeld genehmigt. "Der Kraftwerksstandort soll grüne Wiese werden", sagte Huber. "Natürlich haben wir für Stilllegung und Abbau der Anlage strenge Sicherheitsvorgaben festgelegt." Das Atomkraftwerk ist im Zuge der Energiewende am 27. Juni 2015 vom Netz genommen worden. Zugleich kündigte Huber an, dass er befriedend wirken wolle. Als Beispiele nannte Huber die Streits um den Grundwasserschutz, das Insektensterben und die Rückkehr des Wolfes nach Bayern. In all diesen Punkten liefert sich die Umweltverwaltung teils harte Gefechte mit dem Bauernverband und der Agrarverwaltung. "Die Wahrheit ist aber nicht schwarz oder weiß", sagte Huber. "Polarisierungen helfen nicht weiter."

Was einen dritten Nationalpark für Bayern angeht, verwies Huber auf die Ankündigung von Ministerpräsident Markus Söder, er werde in seiner Regierungserklärung am 18. April dazu Stellung nehmen. Mehr könne er nicht sagen, erklärte Huber. Söder habe sich die alleinige Entscheidung vorbehalten. Derweil fordert der Bund Naturschutz (BN) die Ausweisung eines neuen Naturschutzgebietes im fränkischen Steigerwald. Es soll den Erhalt der uralten Buchenwälder in der Region gewährleisten. BN-Chef Hubert Weiger sagte, er bewerte den Umgang mit der Forderung als Gradmesser für die Glaubwürdigkeit von Söders Versprechen, dass es im Naturschutz Fortschritte geben werde.

© SZ vom 12.04.2018 / cws - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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