Ob er selbst Konsequenzen ziehen würde, dazu wollte sich Martin Hagen am Montag noch nicht äußern. Der Spitzenkandidat und Landesvorsitzende der FDP in Bayern war nach dem für ihn enttäuschenden Wahlabend in aller Früh nach Berlin gereist. Als er dort kurz vor zwölf in Janker und offenem weißen Hemd gemeinsam mit FDP-Chef Christian Linder vor die Presse trat, wirkte Hagen trotzdem wieder recht aufgeräumt.
"Gestern war ein schwarzer Tag für die FDP", sagte er und spulte dann einen ähnlichen Text wie schon am Vorabend ab. Bitter sei das Ergebnis angesichts eines engagierten Wahlkampfes und guter Arbeit im Parlament. Die FDP sei nicht durchgedrungen und habe sich auch nicht vom Bundestrend absetzen können. Ein paar Prozentpunkte nach unten, das könne man in Bayern nicht abpuffern, wo schon 2018 der Sieg nur ein hauchdünner war. Damals hatte die FDP 5,1 Prozent errungen.
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Seit Wochen schon pendelte die FDP in Umfragen zwischen drei und vier Prozent. Am Ende wurden es nur drei, auch weil sich zuletzt noch Wähler abwandten, die ihre Stimme nicht an eine aussichtslose Partei verschenken wollten. Er übernehme die Verantwortung für die Niederlage, sagte Hagen. Wie es weitergehen solle, werde man aber in Bayern in den Landesgremien erörtern.