Kriminalfall:Mord auf den zweiten Blick

Mehr Todesfälle im August in Nordrhein-Westfalen

"Keine Fremdeinwirkung" schrieb ein Arzt in Kulmbach auf den Totenschein einer 92-Jährigen. Dann stellte sich heraus: Es war alles ganz anders.

(Foto: dpa)

Eine Frau wird in Franken tot in ihrer Wohnung aufgefunden. Nur weil sie in Thüringen in ein Krematorium gebracht wird, kommt heraus: Es war Mord. Über unentdeckte Mordfälle und bayerische Sonderwege.

Von Olaf Przybilla, Kulmbach

Eine Nachbarin hat die 92-Jährige am 15. August 2020 in ihrer Wohnung in der Spitalgasse in Kulmbach gefunden, leblos. Die alte Frau lag auf dem Boden, ein Notarzt versuchte noch zu reanimieren, kurz darauf starb die Frau. Ein Hinweis auf eine Fremdeinwirkung wurde nicht festgestellt, die Verstorbene wurde zur Feuerbestattung freigegeben. Warum der Leichnam im nahen Thüringen, nicht in Bayern also, kremiert werden sollte, ist nicht bekannt. Bekannt ist lediglich, dass der beauftragte Bestatter dies so eingeleitet hat. Dort, in Thüringen, gibt es wie in insgesamt 15 Bundesländern eine zweite Leichenschau vor jeder Einäscherung - nur in Bayern gibt es das nicht. "Keine Fremdeinwirkung" auf die 92-Jährige? Ein Rechtsmediziner stellte etwas ganz anderes fest: Die Frau wurde ermordet.

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