Gesundheit:Krisendienste Bayern bieten Hilfe in 120 Sprachen an

Wer an den Feiertagen in einer seelischen Notlage Hilfe braucht, kann sich an den Krisendienst Psychiatrie Oberbayern wenden. Die Leitstelle ist rund um die Uhr besetzt. (Foto: Sebastian Gollnow/dpa)

Falls notwendig, können die Leitstellen innerhalb kurzer Zeit Dolmetscherinnen und Dolmetscher zuschalten, um Anrufern, die nicht Deutsch sprechen, in Krisensituationen beizustehen.

Menschen in seelischen Ausnahmesituationen finden bei den Krisendiensten Bayern jetzt Hilfe in 120 Sprachen. Allein im vergangenen Jahr führten zum Beispiel die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Krisendienstes Mittelfranken mehr als 19 000 Telefonate, dazu kamen mehr als 1000 Onlineberatungen und persönliche Gespräche, teilte der Bezirk Mittelfranken mit, der den Krisendienst Mittelfranken maßgeblich finanziert.

Der Dauerkrisenmodus mit Kriegen, wirtschaftlichen Nöten und drohender Klimakrise gefährde die psychische Stabilität vieler Menschen. Um möglichst viele Menschen über das Netzwerk "Krisendienste Bayern" zu erreichen, sei das Angebot jetzt massiv ausgeweitet worden.

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Mithilfe eines speziellen Übersetzungsdienstes können die Leitstellen künftig Anrufer, die nicht Deutsch sprechen, mit kompetenter Krisenhilfe - auch in eher seltenen Sprachen wie Farsi oder Dari - zur Seite stehen. Innerhalb kurzer Zeit können die Leitstellen muttersprachliche Dolmetscherinnen oder Dolmetscher für derzeit rund 120 Sprachen zuschalten, so die Mitteilung weiter. Der Krisendienst Mittelfranken selbst biete bereits seit mehreren Jahren eine erste psychische Entlastung auch in türkischer und russischer Sprache an.

Erreichbar sind die Krisendienste Bayern unter der einheitlichen und kostenfreien Telefonnummer 0800/6553000 an sieben Tagen die Woche, rund um die Uhr. Ein offenes Gespräch über bedrückende Gefühle, Hoffnungslosigkeit oder auch über Suizidgedanken könne für Menschen in Krisensituationen oftmals eine große Entlastung sein. "Wenn Betroffene das in ihrer eigenen Muttersprache tun können, ist dies enorm wichtig und deeskalierend", sagte Bezirkstagspräsident Peter Daniel Forster laut Mitteilung.

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