Karneval:Nürnberger Faschingsprinz wegen Drogenverdachts in U-Haft

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Der 36-Jährige soll Kokain von Spanien nach Deutschland geschmuggelt haben, so die Polizei.

Selbst auf der offiziellen Webseite der Stadt Nürnberg kann man es nachlesen: "Die Nürnberger bezeichnen sich selbst gern als Faschingsmuffel und gehen dem fröhlich-lautem Trubel meist lieber aus dem Weg." Und nun überschattet auch noch eine Drogenaffäre die Nürnberger Faschingssaison.

Der Nürnberger Faschingsprinz sitzt seit vergangenem Freitag wegen des Verdachts auf Kokainschmuggel in Untersuchungshaft. Entsprechende Informationen der Deutschen-Presse-Agentur bestätigte am Montag die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth. Die Ermittler werfen dem 36-Jährigen vor, mehrere hundert Gramm Kokain aus Spanien nach Deutschland geschmuggelt zu haben. Das Rauschgift sei Ende vergangener Woche bei einer gezielten Polizeikontrolle im Wagen des Nürnbergers entdeckt worden.

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Nürnberger Karnevalisten reagierten am Montag entsetzt auf die Vorwürfe. Für das Prinzenpaar ist in der fränkischen Großstadt der "Festausschuss Nürnberger Fastnacht" zuständig, zu dem sich 16 Karnevalsgesellschaften zusammengeschlossen haben. Der Festausschuss organisiert gemeinsame Veranstaltungen wie den Nürnberger Fastnachtsumzug und stellt jedes Jahr das Prinzenpaar. Angelika Wimmer, Vorsitzende des Festausschusses, kann am Montag noch nicht sagen, was die Verhaftung ihres Prinzen bedeutet, "weil ich selber überrascht worden bin". Eine zweite Besetzung, der nun für den Rest der Saison übernehmen kann, gebe es nicht.

Wimmer will nun erst mal mit der Prinzessin sprechen - die nicht nur als Prinzessin von dem Fall betroffen ist. Sie ist die Ehefrau des Faschingsprinzen. Wahrscheinlich werde es so sein, dass sie die restlichen Auftritte alleine absolviere, so Wimmer. So habe sie das bereits am vergangenen Wochenende gemacht. Wimmer hat damit bereits Erfahrung: Vor einigen Jahren sei schon einmal eine Prinzessin mitten in der Saison ausgefallen. Damals habe der Prinz ebenfalls alleine weiterregiert.

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