Hanns-Seidel-Stiftung:Männle gibt Vorsitz ab

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Nur noch bis Ende des Jahres Vorsitzende der Seidel-Stiftung: Ursula Männle. (Foto: Sven Hoppe/dpa)
  • Ursula Männle hört zum Jahresende als Vorsitzende der CSU-nahen Hanns-Seidel-Stiftung auf.
  • Sie entspricht damit offenbar dem Wunsch von CSU-Chef Markus Söder, der die Hanns-Seidel-Stiftung (HSS) personell neu aufstellen will.
  • Bereits im März wurde bekannt, dass der Europaabgeordnete und schwäbische CSU-Bezirkschef Markus Ferber Männles Nachfolger werden soll.

Von Katja Auer, München

Die Vorsitzende der CSU-nahen Hanns-Seidel-Stiftung, Ursula Männle, wird zum Jahresende ihr Amt niederlegen. Das habe sie in einer Mitarbeiterversammlung am Mittwoch bekannt gegeben, wie die Stiftung danach mitteilte. Männle, die erst 2018 für weitere vier Jahre gewählt wurde, habe die Entscheidung aus eigenen Stücken getroffen, heißt es in der Mitteilung. Ihr sei es wichtig, dass der von ihr initiierte Reformprozess "tatkräftig fortgesetzt werden kann".

Jedoch kommt Männle damit offenbar dem Wunsch von CSU-Chef Markus Söder nach, der die Hanns-Seidel-Stiftung (HSS) personell neu aufstellen will. Bereits im März wurde bekannt, dass der Europaabgeordnete und schwäbische CSU-Bezirkschef Markus Ferber Männles Nachfolger werden soll. Mit dem 54-Jährigen ist der Generationenwechsel an der Spitze der HSS vollzogen. Dazu zählt auch die Berufung des früheren Landtagsabgeordneten Oliver Jörg, 47, als Generalsekretär der Stiftung. Er übernahm das Amt im Juli von Peter Witterauf, der in den Ruhestand ging. Jörg war als CSU-Direktkandidat in Würzburg bei der Wahl 2018 knapp dem Grünen Patrick Friedl unterlegen.

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Ursula Männle, 75, wurde 2014 an die Spitze der HSS gewählt, zuvor war sie zehn Jahre lang stellvertretende Vorsitzende. Die Politikwissenschaftlerin lehrte mehr als 30 Jahre als Professorin an der Katholischen Stiftungsfachhochschule für Sozialwesen in München. Der CSU gehört sie seit 1964 an und vertrat sie je 13 Jahre im Bundestag und im Landtag. Dazwischen war sie von 1994 bis 1998 Staatsministerin für Bundesangelegenheiten. Männle habe "die Stiftung in allen ihren Organen jünger und weiblicher gemacht", heißt es in der Mitteilung.

Hoffnungen auf ihre Nachfolge hatte sich wohl auch der frühere Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt gemacht. Er soll dabei auf eine Zusage von Söders Vorgänger als CSU-Chef, Horst Seehofer, vertraut haben. Als weiterer Kandidat war offenbar Marcel Huber im Gespräch, nachdem der beliebte frühere Umweltminister nach der Landtagswahl 2018 keinen Platz mehr in Söders Kabinett fand. Huber soll abgelehnt haben.

Die HSS wurde 1967 als politische Stiftung gegründet. Sie ist in 60 Ländern aktiv und hat Büros in Berlin, Washington, Brüssel und Moskau.

© SZ vom 12.09.2019 / kaa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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