Jeder Ort hat kleine Geschichten und große Geheimnisse. Und wer könnte diese Geheimnisse besser lüften, als jemand, der dort wohnt - oder der dort zumindest eine ganze Weile gelebt hat? Auf sueddeutsche.de präsentiert jede Woche ein Prominenter im sueddeutsche.de-Fragebogen "sein Bayern". Heute geht es in die Oberpfalz. Fürstin Gloria von Thurn und Taxis, die in Regensburg in Schloss Emmeram lebt, stellt ihre Heimatstadt vor.
Gloria von Thurn und Taxis war bereits an vielen Orten dieser Welt zuhause. Als Kind lebte sie in Togo und Somalia, weil ihr Vater Joachim Graf von Schönburg-Glauchau in Afrika als Auslandskorrespondent arbeitete. Später wohnte sie im Rheinland und besuchte ein Internat am Bodensee. Nach Regensburg kam sie durch die Heirat mit Johannes Prinz von Thurn und Taxis. Nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 1990 sanierte die Fürstin erfolgreich das Familienunternehmen - und stieß dabei unter anderem ein Sägewerk, eine Bank und eine Brauerei ab.
Inzwischen gehören zu dem Familienunternehmen landwirtschaftliche Flächen sowie Immobilien in München und Regensburg. Und Schloss Emmeram in Regensburg, das mit Museum, Festspielen und einem jährlichen Weihnachtsmarkt eine wichtige Touristenattraktion in der Oberpfalz ist.
Fragebogen
Sie leben in Regensburg. Warum hier und nicht anderswo?
Ich habe hier her geheiratet und seitdem lebe ich in dieser schönen Stadt. Es hat keinen Grund gegeben wegzuziehen, daher wohne ich immer noch gerne hier.
Das Schönste an Regensburg ist...
...dass die Leute mit sich selbst beschäftigt sind. Dass wir eine wunderschöne Altstadt haben mit der höchsten Kneipendichte Europas pro Einwohner, dass wir die Donau zum Baden haben, dass wir schöne Kirchen haben und einen klasse Bischof.
Am meisten ärgere ich mich in Regensburg über...
...tendenziöse Berichte in der Lokalzeitung wenn es um kirchliche Dinge geht oder ums fürstliche Haus.
Ihr schönstes Erlebnis in Regensburg?
Meine Hochzeit und die Geburt meiner Kinder. Und noch viele viele mehr!
Welches ist ihr liebster Platz in Regensburg - und warum?
Mein absoluter Lieblingsplatz ist der Baum dessen Stamm über unseren Schlossweiher ragt. Da kann man im Sommer über dem Wasser sitzen und so herrlich den Garten genießen.
Wo sollte jeder Besucher mal ein Bier trinken, wo schmeckt das Essen besonders gut?
Also Bier natürlich bei uns in der Thurn-und-Taxis-Schlossbrauschänke. Dort werden das Dunkle und das Helle direkt im Gasthaus gebraut. Alle, sogar die Konkurrenz und auch die echten Bierexperten, sind begeistert. Essen bei Monika und Herbert Schmalhofer im David oder im Bischofshof und natürlich im Rosenpalais bei den Walderdorfs.
Bilder der sueddeutsche.de-User: Teil 1:Bayern von seiner schönsten Seite
Bayern hat Berge, Seen - und jede Menge weiterer schöner Flecken. Wir haben die sueddeutsche.de-User gebeten, ihr schönstes Bayern-Bild zu schicken. Hier eine Auswahl der besten Fotos.
Fragebogen Teil 2
Angenommen, der US-Präsident käme zu Besuch nach Regensburg: Was würden Sie ihm zeigen?
Natürlich unser Schloss, was sonst?
Was sollte man als Besucher unbedingt vermeiden?
In die Donau zu fallen. Das kann leicht geschehen, wenn man besoffen an der Donau entlang läuft.
Was für ein Gebäude oder welche Einrichtung fehlt Regensburg noch?
Ich habe noch nicht gemerkt, dass etwas fehlt, aber wenns dann da ist, merke ich es auch.
Wer ist Ihr Lieblings-Regensburger und warum?
Georg Britting ist mein Lieblings Regensburger. Ich mochte es schon als Schülerin, seine Gedichte aufzusagen und auswendig zu lernen. Schade, dass er schon tot war als ich nach Regensburg kam.
Was zeichnet den typischen Regensburger aus?
Unbeeindruckt, selbstbewusst, mit sich und der eigenen Welt befasst, kritisch und unaufgeregt.
Welches Geheimnis über Regensburg muss noch gelüftet werden?
Ich denke gar nicht daran, das hier zu verraten.
Wenn Sie Regensburg in einem Wort beschreiben müssten - wie würden Sie das tun?
Ehrenhaft.
Was soll man in Regensburg über Sie sagen?
Schön, das es sie gibt.
Vervollständigen Sie bitte diesen Satz:
Regensburg ist insgesamt ziemlich wichtig, historisch gesehen. Aber wer dort wohnt, braucht sich nur umzusehen, weil Geschichte bei uns lebendig ist.