Gesundheitsministerium:400 Corona-Tests an A 3 positiv

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Der Grund seien Reiserückkehrer aus Westbalkan-Ländern

Etwa 2,4 Prozent der bisherigen Corona-Tests am Testcenter an der A 3-Raststelle Donautal-Ost haben ein positives Ergebnis gehabt. Das haben das Gesundheitsministerium und das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) am Dienstag mitgeteilt. Seit Inbetriebnahme des Testcenters haben sich dort demnach 16 856 Reisende Rachenabstriche nehmen lassen. 410 waren positiv. An der A 8-Raststätte Hochfelln und der A 93-Raststätte Inntal-Ost waren die Positivraten mit 1,2 Prozent und 0,4 Prozent sehr viel geringer. An der A 8 ließen sich den Angaben zufolge 11 509 Reisende untersuchen, bei 137 war das Ergebnis positiv. An der A 93 waren es insgesamt 7285 Tests, davon 32 mit positivem Ergebnis. Eine Hypothese für die Diskrepanz zwischen den Positivraten ist laut Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU), dass die Teststation an der A 3 "in höherem Maße von Einreisenden aus den Westbalkan-Ländern genutzt wird". Für eine Reihe der Staaten dort, zum Beispiel für Serbien oder Bosnien-Herzegowina, bestehen wegen des vergleichsweise hohen Infektionsrisikos Reisewarnungen des Auswärtigen Amts.

Gute Nachrichten gibt es derweil von den Serientests an bayerischen Schlachthöfen und in den Fleischverarbeitungsbetrieben im Freistaat. Nach Angaben von Gesundheitsministerin Huml wurden zuletzt bayernweit 33 Betriebe mit insgesamt 5706 Mitarbeitern überprüft. Nur ein Befund war positiv. Das ergibt eine Positivrate von nur 0,018 Prozent. Laut LGL ist die infizierte Person eine Reinigungskraft, die zuletzt elf Tage vor dem Befund in dem Betrieb gearbeitet hatte. Daher gelte ein Zusammenhang mit der Arbeit als unwahrscheinlich. Kontrolliert wurden acht Schlachthöfe, zwölf Zerlegebetriebe und 13 Hersteller von Fleischerzeugnissen und Wurstwaren. Im Mai hatte es im Schlachthof der Geflügelfleischfirma Wiesenhof im niederbayerischen Bogen einen Corona-Ausbruch mit hundert infizierten Mitarbeitern gegeben. Darauf testete das LGL die Mitarbeiter an weiteren 50 Schlachthöfen mit insgesamt etwa 5400 Mitarbeitern. Von diesen Tests fielen seinerzeit nur zehn positiv aus.

Angesichts der Fülle von Aufgaben in der Corona-Pandemie will die Staatsregierung das LGL weiter aufrüsten. Die "Taskforce Infektiologie", die dort für die Bekämpfung von Corona zuständig ist, bekommt nach einem Kabinettsbeschluss 80 zusätzliche Planstellen und mehr Geld für Ausrüstung. Außerdem sollen in jedem Landratsamt und in jeder kreisfreien Stadt eine "Koordinierungsgruppe Corona-Pandemie" eingerichtet werden. Ihre Aufgaben sind beispielsweise die Organisation von Reihentests bei Massenausbrüchen wie im niederbayerischen Mamming, die Umsetzung von Quarantänen und Absperrungen sowie die Organisation von Testangeboten für die Bevölkerung. Leiter der Koordinierungsgruppen, denen auch Vertreter von Polizei, Rettungsorganisationen wie dem BRK, dem THW und gegebenenfalls der Bundeswehr angehören sollen, sind die jeweiligen Landräte oder Oberbürgermeister. Außerdem soll die Polizei verstärkt auf Einhaltung der Maskenpflicht und des Mindestabstands von 1,5 Metern zu anderen Personen achten und dazu noch mehr Präsenz an Brennpunkten in den Innenstädten, an Badeseen und in öffentlichen Parks zeigen.

© SZ vom 12.08.2020 / cws - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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