Fastnacht :MCV-Präsident „sehr erfreut“ über Geld für Rosenmontagszug

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Dieter Wenger baut seit 62 Jahren Motivwagen für den Mainzer Rosenmontagszug. Die Kampagne 2024 wird seine letzte sein, danach geht er in den Ruhestand. (Foto: Lando Hass/dpa)

Die Stadt Mainz übernimmt vier Fünftel der deutlich gestiegenen Sicherheitskosten für den Rosenmontagszug. Erleichterung beim Veranstalter und den Narren.

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Mainz (dpa/lrs) - Der Präsident des Mainzer Carneval-Vereins (MCV), Hannsgeorg Schönig, ist „sehr erfreut“ darüber, dass die Stadt den Großteil der Sicherheitskosten für den Rosenmontagszug übernimmt. Diese seien von 40.000 Euro im Jahr 2015 auf 250.000 Euro in diesem Jahr gestiegen, sagte Schönig am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. Der Stadtrat hatte am Abend zuvor einstimmig beschlossen, 200.000 Euro davon zu übernehmen. „Ohne das Geld wären die Fastnachtstage auf Dauer nicht möglich“, sagte Schönig.

Alle anderen Kosten seien auch gestiegen, sagte Schönig. Dieses Plus trage aber der MCV und setze dabei auf ein „erweitertes Sponsoring“, Spenden, Merchandising und die Einnahmen aus Aktionen. Die Stadt koste der närrische Lindwurm inzwischen rund eine Million Euro pro Jahr, denn etwa 800.000 Euro seien für Sicherheit, Toiletten, Organisation und Reinigung ohnehin schon angefallen, sagte eine Stadtsprecherin.

Der MCV organisiere seit seiner Gründung eigenverantwortlich den Mainzer Rosenmontagszug, heißt es in der Entscheidung des Stadtrats. Dieses Jahr werde er sich zum 121. Mal mit rund 10.000 Teilnehmern in Bewegung setzen. Rund eine halbe Million Besucher würden erwartet. Höhere Sicherheitsanforderungen und allgemeine Kostensteigerungen hätten dem MCV trotz einer Unterstützung der Stadt von 75.000 Euro in der vergangenen Kampagne ein Defizit von rund 130.000 Euro eingebracht.

Wegen der Geldprobleme rollen am Rosenmontag (12. Februar) nur neun Motivwagen durch die Stadt. 2010 sei es - dank der Unterstützung der anderen Vereine - einer mehr gewesen, sagte Schönig. Viele Jahre hatten sich elf Wagen - entsprechend der närrischen Zahl - um 11.11 Uhr auf den Weg durch Mainz gemacht.

Einen Nachfolger für den legendären Wagenbauer Dieter Wenger gibt es auch noch nicht. „Es laufen Gespräche“, sagte Schönig. Aber ein Ende der Gespräche sei nicht in Sicht. Wenger wird kurz vor Rosenmontag 84 Jahre alt und hört nach 62 Jahren auf. Vorgestellt werden seine letzten Motivwagen mit ihren satirischen Kommentaren traditionell am Dienstag vor dem Rosenmontag - also diesmal am 6. Februar.

© dpa-infocom, dpa:240201-99-835433/3

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