Der evangelische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm hat sich kritisch zu den staatsanwaltlichen Ermittlungsverfahren gegen bayerische Pfarrerinnen und Pfarrer geäußert, die zusammen mit ihren Kirchenvorständen Kirchenasyl gewähren: "Ich hoffe, dass dieses Vorgehen nicht zur Regel wird", sagte Bedford-Strohm der Süddeutschen Zeitung. "Ihre Strafverfolgung ist unverhältnismäßig."
Das Kirchenasyl sei eine "ultima ratio, die keinen eigenen Rechtsweg darstellen soll, sondern eine in der Geschichte der Kirche entwickelte humanitäre Notlösung ist, die Raum schafft für nochmalige rechtliche Prüfungen und die Verhinderung besonderer humanitärer Härten", sagte der Landesbischof.
Die "sehr begrenzte Zahl" von gegenwärtig 57 Kirchenasylen in der Evangelischen Kirche in Bayern zeige, dass die Gemeinden sehr verantwortungsvoll mit diesem Instrument umgingen. "Wir haben wirklich andere Herausforderungen als Menschen, die sich mit hohem persönlichen Einsatz und viel Empathie für andere einsetzen", sagte Bedford-Strohm.