Elektronik - München:Siemens boomt: Drittes Quartal, dritte Erhöhung der Prognose

Bayern
Das Logo des deutschen Industriekonzerns Siemens. Foto: Daniel Karmann/dpa/Symbolbild (Foto: dpa)

Direkt aus dem dpa-Newskanal

München (dpa) - Die Geschäfte brummen bei Siemens. Nach einem starken dritten Geschäftsquartal von April bis Juni hebt der Konzern bereits zum dritten Mal im laufenden Geschäftsjahr den Ausblick an. "Wir wachsen sehr stark, weil wir die richtigen Technologien zur richtigen Zeit haben", sagte Konzernchef Roland Busch, der in seinem ersten Jahr an der Konzernspitze bisher stets gute Zahlen vorlegen konnte, am Donnerstag. Im dritten Quartal habe man "erneut geliefert - mit starkem und profitablem Wachstum in allen Geschäftsbereichen" - trotz eines schwierigen Umfelds.

Der Gewinn verdreifachte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum beinahe auf 1,5 Milliarden Euro. Allerdings hatte Siemens vor einem Jahr auch die Talsohle der Corona-Krise durchschritten und unter Kosten durch die Ausgliederung des Energiegeschäfts gelitten. Der Umsatz sprang um fast ein Viertel auf 16,1 Milliarden Euro und auch der Auftragseingang zog kräftig an.

"Wir setzen die sehr erfreuliche Geschäftsentwicklung des ersten Halbjahres fort", sagte Finanzchef Ralf P. Thomas. Auch im vierten Geschäftsquartal erwartet Siemens gute Zahlen. Dementsprechend wird die Prognose für das Gesamtjahr angehoben: Neue Zielmarke für den Gewinn nach Steuern sind 6,1 bis 6,4 Milliarden Euro - bisher waren es 5,7 bis 6,2 Milliarden. Auch der Umsatz soll stärker zulegen.

Das Wachstum im dritten Quartal zog sich dabei durch alle wichtigen Geschäftsbereiche und Regionen. "China war erneut ein entscheidender Wachstumsmotor – aber auch Europa und die Vereinigten Staaten", sagte Busch. Zudem profitierte Siemens von einer starken Erholung seiner Schlüsselmärkte von Autoindustrie, Maschinenbau und Elektroindustrie über Infrastruktur bis zu Rechenzentren und Mobilität. Ein Teil der Zuwächse geht aber auch darauf zurück, dass Kunden derzeit aus Furcht vor abbrechenden Lieferketten größere Lagerbestände aufbauen.

Etwas Gegenwind bekommt Siemens durch steigende Rohstoffpreise. In vielen Fällen kann der Konzern diese aber an die Kunden weitergeben, wie Finanzchef Thomas erklärt. Auch die Beschaffungssituation beschäftigt den Konzern. Teilweise könne es passieren, dass Chips eingeflogen werden müssten.

Die beiden börsennotierten Töchter Siemens Healthineers und Siemens Energy wirkten sich im dritten Quartal sehr gegensätzlich aus. Während die Medizintochter im abgelaufenen Quartal unter anderem vom Verkauf von Corona-Schnelltests profitierte und ihre Prognose anhob, sackte Energy durch Probleme bei der Windkraftsparte in die Verlustzone. Das schlägt durch Abspaltung und Börsengang zwar nicht mehr voll auf Siemens durch, belastete aber dennoch das Ergebnis.

© dpa-infocom, dpa:210804-99-710035/4

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: