Einzelhandel:Tarifpartner sitzen wieder am Tisch

Verdi fordert 5,5 Prozent mehr Lohn für Beschäftigte im Einzelhandel

Nach wochenlangen Warnstreiks im bayerischen Einzelhandel setzen sich Gewerkschaft und Arbeitgeber an diesem Montag wieder an den Verhandlungstisch. Die Gewerkschaft Verdi forderte die Arbeitgeber zum Einlenken in der zweiten Runde der Tarifverhandlungen auf. Die meisten Beschäftigten im Einzelhandel seien akut von Altersarmut betroffen, sagte Verdi-Verhandlungsführer Hubert Thiermeyer. "Ihre Gehälter reichen oft nicht aus, um im Alter über die Grenze der gesetzlichen Grundsicherung hinaus zu kommen." In den Tarifverhandlungen für die mehr als 300 000 Beschäftigten fordert Verdi 5,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 140 Euro. Die Arbeitgeber hatten bislang 1,5 Prozent angeboten. Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, hatte die Gewerkschaft in den vergangenen Wochen in zahlreichen bayerischen Städten zu Warnstreiks aufgerufen. Insgesamt habe es mehr als 100 Aktionen gegeben.

Die Arbeitgeber hatten mit Unverständnis reagiert. Dass die Gewerkschaft direkt nach der ersten Verhandlungsrunde mit massiven Warnstreiks begonnen habe, habe viele Betriebe verärgert, sagte Bernd Ohlmann vom Handelsverband Bayern. "Damit wurde unnötig Öl ins Feuer gekippt."

© SZ vom 08.06.2015 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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