CSU:Seehofer verteidigt Wahlkampf mit Merkel

Mit betonter Gelassenheit hat CSU-Chef Horst Seehofer auf die teils massive Kritik reagiert, mit Kanzlerin Angela Merkel gemeinsam in den Wahlkampf zu ziehen. Nach dem Beschluss des CSU-Vorstands hatten Hunderte Menschen auf Seehofers Facebookseite ihrem Ärger Luft verschafft. Er sei deshalb aber "überhaupt nicht" beunruhigt, sagte Seehofer am Mittwoch. "Wir haben uns jetzt entschieden für diese Gemeinsamkeit, und wir haben uns gleichzeitig entschieden für die Aufrechterhaltung unserer Positionen und damit für die Aufrechterhaltung unserer Glaubwürdigkeit." Die CSU werde ihre Standpunkte - darunter eine Obergrenze für Flüchtlinge - im Wahlkampf sehr deutlich machen. Das sei dann auch die Voraussetzung für eine Regierungsbeteiligung im Bund. "Dabei bleibt's", sagte Seehofer. Die Entscheidung pro Merkel verteidigte Seehofer mit den Worten: "Von allen Alternativen, die uns jetzt zur Verfügung standen, ist das die beste. Aber wir tun es aus Überzeugung, nicht aus taktischen Gründen." Er wolle gar nicht daran denken, wie die Reaktionen ausgefallen wären, wenn sich die CSU gegen Merkel ausgesprochen hätte. Bayerns Finanzminister Markus Söder sagte, an der CSU-Basis werde "noch einiges an Überzeugungsarbeit zu leisten sein". Aber Merkel habe auch selbst die Chance, "die Herzen noch zu erobern".

© SZ vom 02.02.2017 / wiw - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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