Wirtschaft:Zehn Milliarden Euro Corona-Hilfe ausgezahlt

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Von Maximilian Gerl, München

Mehr als zehn Milliarden Euro Corona-Hilfe sind bisher in Bayern ausgezahlt worden. Seit Juli 2021 seien hierfür rund 416 000 Anträge eingegangen, teilte am Donnerstag die Industrie- und Handelskammer (IHK) für München und Oberbayern mit, die vom Freistaat mit der Bearbeitung der Corona-Hilfe betraut wurde. Die Summe umfasst 13 Hilfsprogramme, die peu à peu während der Pandemie freigeschaltet wurden, darunter die Überbrückungshilfen I bis IV sowie die Oktober-, November- und Dezemberhilfe. Bei den Programmen handelt es sich überwiegend um Bundeshilfen; die Soforthilfe, die der Freistaat ganz zu Anfang der Corona-Krise Betrieben zur Verfügung stellte, ist in der Auflistung nicht enthalten.

Die insgesamt 10,3 Milliarden Euro haben aus Sicht von IHK-Präsident Karl Josef Lutz dazu beigetragen, "eine breite Insolvenzwelle" zu verhindern. Jetzt müsse die Politik die Wirtschaft "auf dem Weg zur Normalisierung und bei der Bewältigung der kommenden Herausforderungen" unterstützen, etwa bei der Energie- und Rohstoffversorgung.

Mit 41 Prozent floss das meiste bewilligte Geld ins Gastgewerbe. Danach folgen mit einem Anteil von 14 Prozent der Handel sowie mit zwölf Prozent der Wirtschaftszweig "Kunst, Unterhaltung und Erholung" - also zum Beispiel Museen, Theater, Konzertveranstalter oder Fitnessstudios. Im Falle eines erfolgreichen Antrags erhielten Unternehmerinnen und Unternehmer durchschnittlich rund 27 000 Euro. Allerdings sind von den Anträgen erst 380 000 abschließend bearbeitet. Unter anderem IT-Probleme hatten in der Vergangenheit die Bearbeitung immer wieder verzögert.

Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (FW) empfahl am Donnerstag, Aufbau und Abwicklung der Hilfen als Blaupause für künftige Programme zu nutzen. "So müsste man sich beispielsweise rechtzeitig Gedanken machen, wer künftig eventuelle Hilfsanträge abwickeln könnte", sagte Aiwanger. Zudem sei der Bund in der Pflicht, "klare Vorgaben zu geben". Für die Konzeption der bayerischen Corona-Soforthilfen im Frühjahr 2020 hatte Aiwanger noch selbst Kritik einstecken müssen: Unternehmer klagten damals über Verzögerungen, Solo-Selbständige fühlten sich wegen enger Richtlinien ausgeschlossen.

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