Claudia Jung kontra Seehofer:Duell mit Reiz

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Wenn alles so kommt, wie die Freien Wähler es sich wünschen, dann könnte die Landtagswahl im Stimmkreis Neuburg-Schrobenhausen spannend werden. Dann fordert dort eine der beliebtesten deutschen Schlagersängerinnen den bayerischen Ministerpräsidenten heraus.

Andreas Ross

Wenn alles so kommt, wie die Freien Wähler es sich wünschen, dann könnte die Landtagswahl im neu geschaffenen Stimmkreis Neuburg-Schrobenhausen eine farbige Auseinandersetzung werden. Man stelle sich nur vor: Eine der beliebtesten deutschen Schlagersängerinnen fordert den bayerischen Ministerpräsidenten heraus. Oder anders ausgedrückt: Claudia Jung tritt als Direktkandidatin gegen Horst Seehofer an.

Schlagersängerin Claudia Jung beim Wiesnauftakt. Jetzt könnte sie Seehofer herausfordern. (Foto: Jakob Berr)

Da kann man sich heute schon genüsslich ausmalen, wie Fernsehteams und Journalisten aus der ganzen Republik den beiden Wahlkämpfern ihre Aufwartung machen werden. Auch die bunten Blätter, in denen Claudia Jung vermutlich noch häufiger stattfindet als Horst Seehofer, werden ihren Lesern plötzlich politisch gefärbte Geschichten präsentieren.

Aber noch ist es nicht so weit. Claudia Jung, die vor vier Jahren erstmals für die Freien Wähler in den bayerischen Landtag einzog, hat sich noch nicht entschieden. Man sei an sie herangetreten, aber sie sei noch im Findungsprozess, erklärte sie der Neuburger Rundschau.

Die Schlagersängerin ist bislang Abgeordnete im Nachbar-Stimmkreis Pfaffenhofen. Ihre Heimatgemeinde wurde jetzt allerdings dem neuen Stimmkreis Neuburg-Schrobenhausen zugeordnet, sodass sie dort tatsächlich antreten könnte. Frau Jung will jedoch zuvor ihre Nachfolge in Pfaffenhofen geklärt wissen, lässt aber anklingen, dass ein Wahlkampf gegen Seehofer schon äußerst reizvoll wäre.

Weniger begeistert von Jungs Kandidatur wäre wohl Neuburgs Landrat Roland Weigert, der selbst den Freien Wählern angehört. Er hatte 2008 in der Stichwahl mit 65,1 Prozent seinen CSU-Kontrahenten förmlich deklassiert. 2014 muss er sich der Wiederwahl stellen und er kann sich heute schon ausrechnen, dass die CSU alles unternehmen wird, um Weigert wieder aus dem Amt zu kegeln. Der Landrat will den Lokalmatador Horst Seehofer deshalb nicht reizen, sondern ihn lieber für Anliegen des Landkreises in die Pflicht nehmen.

© SZ vom 26.09.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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