Brenner-Nordzulauf:Unionsfraktion will Auskunft zu Planungen

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Vorstände von Bürgerinitiativen des Landkreises Rosenheim stehen bei einem Infotreffen gegen den umstrittenen Neubau der zweigleisigen Bahnstrecke durchs bayerische Inntal zusammen. (Foto: Uwe Lein/dpa)

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Rosenheim/Berlin (dpa/lby) - Die umstrittenen Planungen zum Brenner-Nordzulauf in der Region Rosenheim beschäftigen nun auch den Bundestag. Die Unions-Fraktion habe eine Kleine Anfrage an die Bundesregierung eingereicht, teilte die Rosenheimer CSU-Bundestagsabgeordnete Daniela Ludwig am Mittwoch mit. Die Fragen beträfen eine geplante Verknüpfungsstelle und eine Innquerung der geplanten Trasse nördlich von Rosenheim. Betroffene Kommunen sprechen sich hier für einen unterirdischen Streckenverlauf aus.   

„Wir wollen genau wissen, ob die Bundesregierung die Sorgen der Menschen in meiner Heimatregion ernst nimmt und die Planungen der Deutschen Bahn sowie die fundierten Alternativvorschläge zu beiden Themen fachlich prüft“, sagte Ludwig. „Es geht hier schließlich um ein europäisches, milliardenschweres Jahrhundertprojekt.“

Auch ein Gutachten, das Inntalgemeinden und die Bürgerinitiative Inntal 2040 in Auftrag gegeben hatten, zeige, dass eine unterirdische Verknüpfungsstelle am Wildbarren nahe Oberaudorf möglich sei, ergänzte der Vorsitzende der CSU-Verkehrskommission und Vize-Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion, Ulrich Lange. „Warum man hier überhaupt eine Verknüpfungsstelle braucht, erschließt sich mir auch nicht.“

Die Unionsfraktion will nun wissen, ob die Bundesregierung die Verknüpfungsstelle für erforderlich hält, ob es eine Kosten-Nutzen-Rechnung gibt und ob Planungsalternativen geprüft wurden. Auskunft geben soll die Bundesregierung auch, was sie zum Schutz der Landwirtschaft und des Ökosystems unternehmen will und welche Schlüsse sie aus dem Gutachten von Kommunen und Interessengemeinschaft zieht.

Bei der Innquerung will die Fraktion wissen, wie sie Untersuchungen der Deutschen Bahn hinsichtlich einer unterirdischen Innquerung beurteilt und woraus angebliche Mehrkosten von drei Milliarden Euro für diese Alternative resultieren. „Wir vermissen außerdem Aussagen zu den Auswirkungen einer oberirdischen Innquerung und einem in der Folge oberirdischen Verlauf nördlich von Rosenheim auf die Landschaft, die Landwirtschaft, den Naturraum und die Lärmemissionen“, sagte Ludwig. Die Bundesregierung habe bisher zu massiven Auswirkungen des Brenner-Nordzulaufs auf die Region geschwiegen. „Das muss sich ändern - und zwar schleunigst.“

© dpa-infocom, dpa:240131-99-823502/3

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