Brauchtum - München:Ab 2024 verboten: Schluss mit Ponyreiten auf dem Oktoberfest

Bayern
Auftakt zum Oktoberfest. Eine Blaskapelle geht beim Einzug der Festwirte über die Theresienwiese auf das Riesenrad zu. Das Oktoberfest findet wegen der Corona-Pandemie auch 2021 nicht statt. (zu dpa "Kreise: Oktoberfest auch 2021 wegen Corona abgesagt"). Foto: Felix Hörhager/dpa/Symbolbild/Archiv (Foto: dpa)

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München (dpa) - Ab 2024 wird es in München auf der Wiesn und bei anderen Volksfesten auf städtischen Flächen kein Ponyreiten mehr geben. Der Ausschuss für Arbeit und Wirtschaft beschloss am Dienstag mit den Stimmen von SPD und Grünen, dass das Ponyreiten auf Festen, Dulten oder Jahrmärkten vom 1. Januar 2024 an untersagt oder nicht mehr zugelassen wird. Damit ist Schluss mit einer traditionellen Attraktion. CSU, FDP, Bayernpartei und ÖDP/Freie Wähler hatten gegen das Verbot gestimmt, das Tierschützer seit langem fordern.

Wirtschaftsreferent und Wiesnchef Clemens Baumgärtner (CSU) hatte dafür plädiert, das Ponyreiten weiter zu gestatten. Auch die Schausteller wollten die Tradition erhalten.

Ponyreiten sei eine Attraktion, bei der ein direkter Kontakt zu Tieren ermöglicht werde, heißt es im Vortrag Baumgärtners. "Mittlerweile sind Reitbahnen eine der wenigen Möglichkeiten, bei denen Stadtkinder einen direkten Kontakt zu Tieren haben und auf einem Pferd oder Pony reiten können." Das städtische Veterinäramt betreue die Veranstaltungen engmaschig. Im Hinblick auf den Tierschutz seien Verbesserungen erreicht worden. Zudem komme ein Verbot von Ponyreitbahnen einem Berufsverbot für die Betreiber nahe; sie müssten sich dann vermutlich von Personal und Tieren trennen.

Tierschützer begrüßten den Beschluss. "Die Entscheidung, Ponykarussells in München in die Geschichtsbücher zu verbannen, hat große Symbolkraft. Auf dem Oktoberfest, dem größten Volksfest der Welt, darf man Ponys ab 2024 nicht mehr wie Maschinen stundenlang im Kreis laufen lassen", sagte Peter Höffken, Fachreferent bei der Organisation PETA. "Die Städte, die diese vermeintliche "Attraktion" noch erlauben, werden nun hoffentlich ebenfalls umdenken."

© dpa-infocom, dpa:210518-99-648787/2

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